Russlands Zentralbank: US-Sanktionen stellen keine Gefahr für finanzielle Stabilität Russlands dar

Die Zentralbank Russlands verfügt über alle notwendigen Instrumente, um die negativen Auswirkungen der US-Sanktionen abzumildern. Dies erklärte die Chefin der Notenbank der Russischen Föderation, Elwira Nabiullina.

Nabiullina wandte sich damit gegen Bedenken von Investoren und in der russischen Öffentlichkeit, die nach dem Kurseinbruch des russischen Rubels von Anfang der Woche aufkamen. Zu diesem war es am Montag aufgrund der jüngsten Runde der US-Sanktionen gegen führende russische Wirtschaftsgrößen und die von ihnen geführten Unternehmen gekommen.

Die Zentralbank verfügt über eine breite Palette von Instrumenten, um in verschiedenen Situationen zu handeln, wenn Risiken für die Finanzstabilität bestehen. Unserer Meinung nach bestehen derzeit keine derartigen Risiken. Es besteht keine Notwendigkeit, systemische Maßnahmen zu ergreifen, aber wir werden die Situation überwachen und gegebenenfalls Korrekturen vornehmen", sagte die Zentralbank-Chefin.

Die Inflation in Russland, die der Wirtschaft seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion Anfang der 1990er Jahre Kopfzerbrechen bereitet hatte, bleibt auf einem historisch niedrigen Stand. Derzeit liegt der Verbraucherpreisindex bei 2,4 Prozent und damit deutlich unter dem Vier-Prozent-Ziel der russischen Zentralbank.

Am Montag fiel der russische Rubel gegenüber dem US-Dollar und dem Euro auf den niedrigsten Stand seit den letzten zwei Jahren, was die Frage aufwirft, ob die Preise demnächst wieder steigen werden. Zwar ist der Wechselkurs nicht die einzige Ursache für Inflation, doch die Zentralbank habe die notwendigen Instrumente, um diese, wenn nötig, einzudämmen, so Nabiullina.

Wir werden allmählich von unten auf die Vier-Prozent-Marke zurückgehen. In der niedrigen Inflation sehen wir eines der Elemente der Aufrechterhaltung der makroökonomischen Stabilität", betonte sie.

Wenn die Inflation niedrig ist, sind Verbraucher und Unternehmen besser in der Lage, langfristige Pläne zu machen, weil sie wissen, dass die Kaufkraft ihres Geldes halten wird. Für Russland bedeutet das auch viel billigere Kredite, auf die auch die Finanzbehörden hoffen, weil diese die stagnierende Wirtschaft ankurbeln könnten.