"Entführtes Flugzeug" sollte während Olympia-Eröffnung in Sotschi abgeschossen werden

Als die Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele 2014 in Sotschi gerade beginnen sollte, erhielten Kampfflugzeuge den Auftrag, ein entführtes Flugzeugs abzuschießen, das die 40.000 Zuschauer der Veranstaltung bedrohte, enthüllte Präsident Wladimir Putin.

Der russische Präsident erzählte erstmals in einer biographischen Dokumentation, die am Sonntag in sozialen Medien veröffentlicht wurde, von der "sensiblen Geschichte".

Putin legte dar, wie er am 7. Februar 2014, gerade als er sich auf den Weg in das Fischt-Stadion in Sotschi machte, wo 40.000 Zuschauer, Tausende Sportler und Dutzende Staatschefs auf den Beginn der Zeremonie warteten, die per Übertragung ein Milliardenpublikum erreichen sollte, einen Anruf vom Verantwortlichen für die Sicherheit der Olympischen Spiele erhielt.

Der Anrufer teilte dem russischen Präsidenten mit, dass Passagiere eines Flugzeugs, das zu diesem Zeitpunkt von der Ukraine in die Türkei flog, dieses entführt hätten. Sie behaupteten, sie hätten eine Bombe an Bord und forderten, dass ihr Flug nach Sotschi umgeleitet wird. Weitere Forderungen stellten die Entführer nicht. 

Laut FSB-Chef Aleksandr Bortnikow, der auch für den Film interviewt wurde, wurden umgehend Kampfflugzeuge entsandt. Die endgültige Entscheidung darüber, was zu tun ist, lag jedoch bei Putin. 

Putin fragte den Sicherheitsbeamten: "Was schlagen Sie vor, sollten wir tun?"

Die Antwort lautete wie zu erwarten: 'Folgen Sie dem Plan. Schießen Sie das Flugzeug ab.' Ich sagte ihnen: 'Dann handeln Sie nach Ihrem Plan'", sagte Putin im Interview mit Andrej Kondraschow.

Putin erinnerte sich an "fünf bis sieben Minuten", als er keinem der ausländischen Würdenträger oder Funktionäre sagen konnte, was vor sich ging, selbst als er im Stadion ankam, im Blitzlicht der Kameras.

Dann endlich kam ein zweiter Anruf.

Derselbe Beamte. Er erzählt mir, dass es sich um betrunkene Possen der Passagiere handelte. Und dass das Flugzeug wie erwartet bald in Istanbul landen würde", sagte Putin.

Der Passagierjet wurde von der türkischen Luftwaffe sicher zum Flughafen eskortiert, nachdem er in den türkischen Luftraum eingeflogen war.

Auf die Frage seines Interviewers, was er zwischen den beiden Telefonaten erlebt habe, antwortete Putin: "Das ist etwas, worüber ich lieber nicht sprechen möchte."