Russische Grenzregionen sagen Feierlichkeiten zum Tag des Sieges ab

Wie auch im vergangenen Jahr haben die Behörden mehrerer russischer Regionen angekündigt, dass aus Sicherheitsgründen keine Siegesparaden und andere Veranstaltungen zum Tag des Sieges stattfinden werden.

In mehreren russischen Regionen werden am 9. Mai keine Feierlichkeiten abgehalten. Roman Starowoit, der Gouverneur des Grenzgebiets Kursk, hat diese Woche angekündigt, dass die Siegesparaden, der Gedenkmarsch Unsterbliches Regiment und andere öffentliche Veranstaltungen in Kursk und weiteren Städten der Region abgesagt werden. Einige Gedenkveranstaltungen sollen im Internet stattfinden. "Wir werden die Einwohner von Kursk einladen, Porträts ihrer Verwandten in Haus- und Autofenstern zu zeigen", erklärte er.

Darüber hinaus haben die Behörden der Region den Gewerkschaften empfohlen, auf die traditionelle Kundgebung am 1. Mai zu verzichten und diese im Online-Format abzuhalten. Während des Gottesdienstes am 5. Mai, dem orthodoxen Osterfest, werde die Polizei "verstärkt arbeiten", betonte Starowoit.

In der Region Brjansk haben die Behörden die Siegesparade und das Feuerwerk abgesagt. Sie begründeten dies mit "hoher Terrorgefahr". 

Auch im Gebiet Belgorod wurden alle öffentlichen Veranstaltungen am 9. Mai aus Sicherheitsgründen abgesagt. In den Gebieten Rjasan und Pskow finden in diesem Jahr keine Siegesparaden statt. Im Gebiet Omsk wurden das Unsterbliche Regiment und das Feuerwerk abgesagt.

Im Gebiet Swerdlowsk sollen Massenveranstaltungen nur an Orten stattfinden, die den Anforderungen der Terrorismusbekämpfung entsprechen.

Auch auf der Krim werde es keine großen Feierlichkeiten geben, teilte Republikchef Sergei Aksjonow mit. Man werde aber "auf jeden Fall die Veteranen und die Toten ehren und Festveranstaltungen in verschiedenen Formaten organisieren", schrieb er auf Telegram. 

Im vergangenen Jahr waren die Siegesparaden in 23 russischen Regionen abgesagt worden. Der Gedenkmarsch Unsterbliches Regiment, der traditionell am 9. Mai zahlreiche Teilnehmer versammelt, fand in einer ungewöhnlichen Form statt. Statt eines großen Demonstrationszuges mit Fotos von Teilnehmern des Großen Vaterländischen Krieges wurden die Menschen aufgefordert, im kleinen Rahmen zu gedenken und die Porträts der Veteranen an Autos oder Kleidungsstücken anzubringen.

Die an die Ukraine angrenzenden russischen Gebiete Kursk, Belgorod und Brjansk geraten regelmäßig unter Beschuss ukrainischer Einheiten. In der Folge kommt es wiederholt zu Opfern unter der Zivilbevölkerung und zu Schäden an der Infrastruktur. Die regionalen Behörden betonen, dass die Angriffe von ukrainischer Seite ausgehen. Kiew kommentiert diese Berichte nicht.

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