Die Zentrale Wahlkommission gab am Donnerstag das Endergebnis der Präsidentschaftswahlen in Russland bekannt. Demnach erhielt Wladimir Putin 87,28 Prozent der Stimmen. Nach Angaben der Wahlbehörde haben mehr als 76 Millionen Russen für ihn gestimmt. Nikolai Charitonow von der Kommunistischen Partei erhielt 4,31 Prozent, Wladislaw Dawankow von der Partei "Neue Leute" 3,85 Prozent und Leonid Sluzki von der Liberaldemokratischen Partei 3,2 Prozent.
Ella Pamfilowa, die Leiterin der Zentralen Wahlkommission, erklärte, dass insgesamt mehr als 87 Millionen Menschen an der Wahl teilgenommen haben, und bezeichnete die Wahlbeteiligung als "historisch". Ihren Angaben zufolge gibt es keine einzige Beschwerde, die die Wahlkommission nach den Wahlergebnissen hätte berücksichtigen sollen.
Putin war 2000 erstmals zum Präsidenten gewählt worden und blieb bis 2008 für zwei Amtszeiten von jeweils vier Jahren im Amt. Von 2008 bis 2012 war er Ministerpräsident unter Präsident Dmitri Medwedew. Während Medwedews Amtszeit wurde die russische Verfassung geändert, um die Amtszeit des Präsidenten von vier auf sechs Jahre zu verlängern. Putin kehrte 2012 ins Präsidentenamt zurück und wurde 2018 wiedergewählt. Eine Verfassungsreform im Jahr 2020 führte eine Beschränkung auf zwei Amtszeiten ein, "annullierte" jedoch Putins frühere Amtszeiten, sodass er zum fünften Mal für das höchste Amt kandidieren konnte.
Am Donnerstag bedankte sich Putin in einer Videoansprache bei allen, die zur Wahl gegangen waren, unabhängig davon, für welchen Kandidaten sie gestimmt hatten. Die Wahl habe gezeigt, dass Russland "eine große und geeinte Familie" sei. Die Unterstützung der Menschen sei ihm wichtiger als der formale Wahlsieg.
"Jeder Kandidat hatte seinen eigenen Ansatz zur Lösung spezifischer Probleme. Auf jeden Fall werden wir alle konstruktiven Vorschläge, alle Ideen, die bei den Wählern Anklang gefunden haben, in unserer gemeinsamen Arbeit im Interesse der Entwicklung des Landes nutzen."
Nach offiziellen Angaben gibt es in Russland insgesamt 112 Millionen Wahlberechtigte bei einer Gesamtbevölkerung von 146,2 Millionen Menschen. Die Amtseinführung des gewählten Präsidenten ist für Anfang Mai geplant, zeitgleich mit dem Rücktritt der russischen Regierung. Die verfassungsmäßige Frist für die Bildung einer neuen Regierung beträgt einen Monat.
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