Russland: Von Ukrainern organisiertes Drogennetzwerk zerschlagen

Das russische Innenministerium hat eine Drogenbande zerschlagen, die in drei Gebieten Russlands agiert hat. Nun wird laut einer Sprecherin nach dem Anführer gefahndet, der sich in der Ukraine aufhalten soll.

Mitarbeiter des russischen Innenministeriums haben mehrere Drogenlabore in den Gebieten Moskau, Pskow und Rjasan ausgehoben. Dies gab Irina Wolk, die Sprecherin der Behörde, den Medien am Dienstag bekannt. Ihr zufolge wurden illegale Aktivitäten von der Ukraine aus kontrolliert. Des Weiteren teilte Wolk mit, dass nun 21 Beteiligter, darunter zwölf ukrainische Staatsbürger, festgenommen wurden. Wie es heißt, warben in der Ukraine ansässige Rekrutierer ukrainische Bürger an, die dann nach Russland kamen und verbotene Substanzen herstellten. Das fertige Produkt wurde in den Drogenverstecken im Gebiet Moskau deponiert und dann über Online-Shops verkauft. Hierzu wird die Sprecherin von der Nachrichtenagentur Interfax mit den Worten zitiert:

"Allein im Gebiet Pskow wurden etwa fünf Tonnen Vorläufersubstanzen und etwa 150 Kilogramm fertiges Mephedron entdeckt. Insgesamt wurden im Rahmen der Vorermittlung knapp eineinhalb Tonnen synthetische Drogen sowie mehr als 35 Tonnen Bestandteile zu deren Herstellung beschlagnahmt."

Ermittlungen zur Organisation einer kriminellen Gemeinschaft, aber auch zur illegalen Drogenproduktion sind laut Wolk bereits im Jahr 2020 eingeleitet worden. Damals habe die russische Polizei ein Netzwerk von Drogenlaboren bei Moskau aufgedeckt. Mehr als eine Tonne Mephedron sowie über 30 Tonnen Vorläufersubstanzen seien dabei beschlagnahmt worden. Außerdem seien 16 Täter – elf Bürger der Ukraine und fünf russische Staatsbürger – festgenommen worden. Alle wurden angeklagt.

Die russische Polizei fahndet jetzt nach dem Anführer, der den Drogenhandelsring organisiert hat. Dieser sei in der Ukraine ansässig, gab das Innenministerium in Moskau bekannt. In einem Versäumnisverfahren habe ein Gericht in Russland entschieden, ihn in Untersuchungshaft zu nehmen.

Mehr zum ThemaFSB warnt Russen vor Beteiligung an Sabotageakten im Auftrag ukrainischer Geheimdienste