Peskow: In Nahost herrscht ein echter Krieg

Aktuell erlebt die Welt im Nahen Osten einen regelrechten Krieg, und die Opferzahlen können weiter steigen. Kremlsprecher Dmitri Peskow äußerte sich zu dem Thema am Dienstag gegenüber Journalisten.

Dmitri Peskow, der Sprecher des russischen Präsidenten, ist am Dienstag im Gespräch mit Journalisten auf die Eskalation im Nahen Osten eingegangen. Hierzu stellte er fest, dass die Situation weiterhin angespannt bleibe, sodass Opferzahlen im Nahostkonflikt weiter steigen könnten. Die russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti zitiert den Kremlsprecher mit den Worten:

"Das ist ein echter Krieg, daher sind neue Zahlen nicht auszuschließen. Wir wünschten das natürlich nicht, aber dennoch ist die Lage sehr, sehr angespannt."

Damit beantwortete Peskow die Frage, ob der Kreml Daten der russischen Botschaft in Israel bestätigen könne, dass 20 russische Staatsbürger bei der Gewalteskalation im Nahen Osten getötet worden sind. Ferner sagte er den Journalisten, dass sie keinen Grund haben, Angaben russischer Vertretungen nicht zu vertrauen. Zugleich sollte man verstehen, so der Sprecher, dass die Lage nach wie vor kompliziert sei. 

Was die Position Moskaus bezüglich des Konflikts zwischen Israel und Palästina betrifft, so ist diese sehr konsistent, betonte Peskow. Auch der russische Präsident Wladimir Putin habe sich wiederholt dazu geäußert. Und weiter:

"Wir verurteilen alle Erscheinungsformen des Terrorismus und sprechen den Verwandten sowie Angehörigen der Opfer unser Mitgefühl aus. Wir glauben, dass es notwendig ist, so schnell wie möglich einen Waffenstillstand sicherzustellen und eine Lösung des Problems zu finden, deren Grundlage die Gewährleistung eines unabhängigen Staates für die Palästinenser sein sollte."

Peskow fügte auch hinzu, dass Moskau "einen ziemlich regelmäßigen und intensiven Dialog mit der israelischen Seite" führt und immer wieder Meinungen austauscht. Darüber hinaus erklärte er, dass Russland die palästinensische Organisation Hamas dazu auffordert, alle Geiseln freizulassen:

"Wir glauben, dass alle Geiseln dringend und sofort freigelassen werden sollten. Das ist unsere feste Haltung."

Außerdem wies der Kremlsprecher darauf hin, dass Moskau alle Möglichkeiten nutzt, um Kontakte mit beiden Konfliktparteien aufzunehmen. Es gebe jedoch bisher keine Informationen darüber, wie und wann es gelingen werde, russische Staatsbürger zurückzuholen.

Peskow gab an, nicht genau sagen zu können, wie viele Russen von der Hamas gefangen gehalten werden. Es sei unangemessen, ungefähre Schätzungen abzugeben, stellte er klar. Der Kreml kontaktiert weiterhin alle Parteien, um genaue Angaben zu erhalten, versicherte Peskow.

Mehr zum ThemaOrban: EU ist eine "Parodie" auf die Sowjetunion