US-Journalist Gershkovich für weitere drei Monate in U-Haft in Russland

Ein Gericht in Moskau hat am Donnerstag die Untersuchungshaft des wegen Spionagevorwürfen festgenommenen US-Journalisten Evan Gershkovich erneut um drei Monate verlängert. Gershkovich arbeitet für das US-amerikanische Wall Street Journal.

Das Lefortowo-Gericht in Moskau hat die Untersuchungshaft des wegen Spionage angeklagten Wall Street Journal-Reporters Evan Gershkovich bis Ende November verlängert, so ein Gerichtssprecher gegenüber TASS. In einer Mitteilung heißt es:

"Das Gericht gab dem Antrag des FSB-Ermittlers statt, Gershkovichs Haft bis zum 30. November zu verlängern."

Die Gerichtsanhörung fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, da es in dem Fall um geheime Dokumente geht. Die derzeitige Haftzeit des Reporters läuft am 30. August ab.

Dem Inlandsgeheimdienst zufolge habe Gershkovich auf Anweisung der US-amerikanischen Seite "Informationen, die ein Staatsgeheimnis bilden, über die Aktivitäten des Unternehmens des russischen militärisch-industriellen Komplexes" gesammelt. Der Reporter wurde im März während einer Reportagereise in der Uralstadt Jekaterinburg festgenommen und wird der Spionage beschuldigt. Bei einer Verurteilung drohen dem US-Journalisten bis zu 20 Jahren Haft.

Dmitri Peskow, der Sprecher des russischen Präsidenten, erklärte, Gershkovich sei "auf frischer Tat ertappt" worden. Gershkovichs Verteidigung weist alle Anschuldigungen zurück. Die USA fordern seine Freilassung.

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