Ermittlungen abgeschlossen: Mörderin des Bloggers Tatarski wusste, dass sie eine Bombe übergibt

Die Ermittlungen gegen die mutmaßliche Terroristin, die im April 2023 bei einem Bombenanschlag in Sankt Petersburg den Militärblogger Wladlen Tatarski tötete und 30 weitere Personen verletzte, sind abgeschlossen, wie das staatliche Ermittlungskomitee mitteilte. Dabei habe sich erwiesen, dass die Mörderin entgegen ihrer Behauptungen vorsätzlich handelte.

Das russische Ermittlungskomitee hat das Ermittlungsverfahren gegen die mutmaßliche Terroristin abgeschlossen, die in das Bombenattentat auf den Militärblogger Wladlen Tatarski verwickelt war, wie der Leiter der Behörde, Aleksandr Bastrykin, am Dienstag mitteilte. Die Ermittlungen haben ergeben, dass die russische Staatsangehörige Darja Trepowa entgegen ihrer anfänglichen Aussagen sehr wohl gewusst habe, dass sie eine getarnte Bombe transportierte und Tatarski übergab, die den Blogger tötete und ein Café im Zentrum von Sankt Petersburg zerstörte.

Wie Bastrykin am Dienstag gegenüber RIA Nowosti erklärte, wird in der nunmehr vorbereiteten Anklageschrift dargelegt, dass Trepowa von den in der Ukraine ansässigen Drahtziehern des Verbrechens online rekrutiert wurde:

"Es ist erstaunlich, wie zynisch und grausam die Anhänger des Kiewer Regimes sind. Trepowa versuchte die Ermittler davon zu überzeugen, dass sie nicht wusste, dass die Statue einen Peilsender hatte. Die Untersuchung ergab jedoch, dass sie wusste, dass sie eine mit Sprengstoff gefüllte Statue transportierte."

Tatarski, der mit bürgerlichem Namen Maksim Fomin hieß, kam Anfang April in Sankt Petersburg ums Leben, als eine als Büste von ihm getarnte Bombe, die ihm von Trepowa als Geschenk überreicht wurde, während eines Vortrags explodierte. Mehr als 30 Menschen wurden bei dem Vorfall verletzt. Moskau bezeichnete den Anschlag als terroristischen Akt und behauptete schon frühzeitig, die ukrainische Regierung stecke dahinter.

Trepowa wurde als die Kurierin identifiziert, die Tatarski das tödliche Geschenk überbrachte. Sie wurde kurz nach dem Attentat verhaftet, als sie nach einem Weg suchte, das Land zu verlassen, wie die Strafverfolgungsbehörden mitteilten.

Der russische Geheimdienst FSB identifizierte den ukrainischen Staatsbürger Juri Denissow als wichtigen Komplizen von Trepowa. Er soll die getarnte Bombe besorgt und Informationen über Tatarski gesammelt haben und ist weiterhin auf freiem Fuß.

Russische Beamte haben Trepowas mutmaßliche Verbrechen mit ihrer Unterstützung der Anti-Korruptions-Organisation FBK in Verbindung gebracht, die vom Oppositionellen Alexej Nawalny gegründet wurde. Die Führer der Gruppe forderten die Menschen auf, die russische Regierung mit allen erforderlichen Mitteln zu untergraben, so Bastrykins Büro.

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