Zahl der Todesopfer nach Dammbruch am Wasserkraftwerk Kachowka steigt auf 53

Nach dem Dammbruch am Wasserkraftwerk Kachowka hat die Zahl der Todesopfer 53 erreicht. Der Damm wurde am 6. Juni zerstört. In der Folge wurden Siedlungen auf der russisch kontrollierten linken Seite und der ukrainisch kontrollierten rechten Seite des Dnjepr überflutet.

Die Zahl der Todesopfer nach dem Dammbruch am Kachowka-Wasserkraftwerk ist auf 53 gestiegen, teilten Rettungsdienste am Donnerstag gegenüber TASS mit. Der Gesprächspartner erklärte der Nachrichtenagentur:

"Die Leichen von drei weiteren Toten wurden gefunden und die Gesamtzahl der Todesopfer hat 53 erreicht. Insgesamt wurden 139 Menschen ins Krankenhaus eingeliefert."

Am Vortag hieß es, es seien zwei weitere Leichen gefunden worden und die Gesamtzahl der Opfer sei auf 50 gestiegen. Inzwischen wurden 137 Menschen in Krankenhäuser eingeliefert.

Der Staudamm des Wasserkraftwerks Kachowka, das flussaufwärts von Cherson am Dnjepr liegt, wurde am 6. Juni zerstört. In der Folge wurden Siedlungen auf beiden Seiten des Flusses überflutet. Das linke Ufer steht unter russischer Kontrolle, das rechte Ufer unter ukrainischer Militärkontrolle.

Wladimir Saldo, der kommissarische Gouverneur des Gebiets Cherson, erklärte, der untere Dnjepr befinde sich nach der Zerstörung des Wasserkraftwerks Kachowka im Zustand einer ökologischen Katastrophe. Ihm zufolge entweicht eine erhebliche Menge giftiger Stoffe aus dem Dnjepr ins Schwarze Meer.

Unterdessen haben die ukrainischen Behörden die Nutzung von Wasser aus dem Gebiet unterhalb des Wasserkraftwerks Kachowka sowie an der Schwarzmeerküste verboten. Kiew behauptet, dass bei einem Verstoß gegen das Verbot die Ausbreitung gefährlicher Krankheiten drohe und der Ausbruch von Milzbrand nicht ausgeschlossen werden könne.

Die russischen und ukrainischen Behörden machen sich gegenseitig für den Dammbruch verantwortlich. Der russische Präsident Wladimir Putin nannte die Zerstörung des Damms eine barbarische Aktion der ukrainischen Behörden. Der ukrainische Staatschef Wladimir Selenskij hingegen macht Russland für den Vorfall verantwortlich. Später sagte er jedoch, dass Kiew keine Beweise für eine Beteiligung Moskaus habe.

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