Der russische Professor des Moskauer Instituts für Physik und Technologie sowie Mitarbeiter des Zentralen Aerohydrodynamischen Instituts, Waleri Golubkin, ist wegen Hochverrats zu 12 Jahren Haft in einer Strafkolonie mit strengen Haftbedingungen verurteilt worden, berichtet die russische Nachrichtenagentur RBK. Das Urteil wurde vom Moskauer Stadtgericht am Montag verkündet.
Die Ermittlungen ergaben, dass Golubkin "Daten mit Staatsgeheimnissen an Vertreter ausländischer Organisationen weitergegeben hat", heißt es in einer Meldung des Moskauer Gerichts.
Das Hochverratsverfahren gegen Golubkin war am 12. April 2021 eingeleitet worden. Noch am selben Tag wurde er verhaftet und ins Lefortowo-Gefängnis im Moskau gebracht. Golubkin bekannte sich nicht schuldig.
Der Verteidigung zufolge wies Golubkins Chef, Anatoli Gubanow, den Wissenschaftler im Jahr 2018 an, an dem internationalen Projekt HEXAFLY-INT zur Entwicklung eines Hyperschall-Passagierflugzeugs mit Wasserstoffantrieb zu arbeiten. Der Ermittlung zufolge enthielten zwei Projektberichte, die das Zentrale Aerohydrodynamische Institut seinen Partnern vorlegen musste und die Golubkin auf Anweisung von Gubanow an Kollegen in den Niederlanden weitergeben sollte, Staatsgeheimnisse. Gubanow wurde außerdem am 3. Dezember im Jahr 2020 verhaftet. Auch ihm wird Hochverrat vorgeworfen.
Mehr zum Thema – Berichte: Ermittlungen gegen Prigoschin nicht eingestellt