Krasnodar verbietet Schilder und Werbetafeln in fremder Sprache

In der russischen Stadt Krasnodar werden Werbeschilder in fremder Sprache künftig verboten sein. Ausnahmen gelten nur für eingetragene Marken. Nach Angaben der Behörden soll damit das architektonische Stadtbild ausgeglichener werden.

Die südrussische Stadt Krasnodar hat beschlossen, alle Schilder und Werbetafeln in fremder Sprache zu verbieten. Dies teilten die örtlichen Behörden am Montag in einer Erklärung mit. Die Änderungen treten am 1. September in Kraft. Ausnahmen werde es nur für eingetragene Marken geben, teilte die Verwaltung mit.

Die Gesetzgeber unterstützten das Verbot ausländischer Begriffe auf Werbeschildern sowie auf Verkaufsständen und an Haltestellen, sagte der Bürgermeister Jewgeni Naumow. Er bezeichnete die Maßnahmen als "ein wegweisendes Ereignis", um das architektonische Bild der Stadt in einem einheitlichen Stil zu gestalten. 

Naumow hatte das Thema bereits früher zur Sprache gebracht und argumentiert, dass Krasnodar mit Schildern und Werbetafeln in Fremdsprachen überschwemmt sei. "Wir haben viele Schilder auf Englisch und wer weiß in welchen anderen Sprachen", sagte er und nannte solche Praktiken "unpatriotisch". "In London oder Washington sind 90 Prozent der Schilder wahrscheinlich nicht auf Russisch", sagte der Bürgermeister.

Die Änderungen seien auf Grundlage der während der öffentlichen Anhörung geäußerten Wünsche der Einwohner vorgenommen worden, erklärte Wassili Domrin, Direktor der städtischen Abteilung für Architektur und Stadtplanung.  

Das russische Parlament hatte dieses Jahr die Verwendung von Fremdwörtern in Russland eingeschränkt. Das im Februar verabschiedete Gesetz verpflichtet alle öffentlichen und privaten Einrichtungen, in ihrer offiziellen Kommunikation nur russische Wörter zu verwenden. Eine Ausnahme bilden lediglich Wörter, die kein russisches Äquivalent haben.

Im Juni 2022 erwog die Staatsduma außerdem, sämtliche fremdsprachigen Beschilderungen auf nationaler Ebene zu verbieten. Elena Jampolskaja, Leiterin des Duma-Ausschusses für Kultur, erklärte, dass in Moskau die Zahl der Tafeln mit lateinischem Alphabet die in russischer Sprache um 30 bis 50 Prozent übersteige. Die Initiative stieß jedoch auf Widerstand von Unternehmern, die auf die hohen Kosten für den Ersatz von Werbetafeln hinwiesen.

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