Lettland: Polizei nimmt 26 Personen am Tag des Sieges fest

Lettlands Polizei hat am 9. Mai insgesamt 26 Personen wegen der Feierlichkeiten anlässlich des Tages des Sieges festgenommen. Zu den häufigsten Verstößen gehörten die Niederlegung von Blumen und das Tragen von Symbolen an Orten, an denen zuvor sowjetische Denkmäler standen.

Nach Angaben des Innenministers Māris Kučinskis verlief der 9. Mai in Lettland relativ ruhig. Die größten Menschenströme zu den Gedenkstätten habe es in Salaspils und Daugavpils gegeben. Insgesamt seien 26 Personen wegen der Feierlichkeiten festgenommen worden, zitiert ihn das Nachrichtenmagazin Delfi. Die meisten Festnahmen gab es in der Hauptstadt Riga. Es wurden 35 Verwaltungsstrafen und vier Strafverfahren eingeleitet. Zu den häufigsten Verstößen gehörten unter anderem das Niederlegen von Blumen an zerstörten sowjetischen Denkmälern, das Tragen von in Lettland verbotenen Symbolen wie das Sankt-Georgs-Band, Verstöße gegen die Regeln für Feuerwerk sowie der Aufenthalt an einem öffentlichen Ort unter Alkoholeinfluss.

Bald könnten die Feierlichkeiten zum 9. Mai in Lettland völlig verschwunden sein, sagte Kučinskis. "In ein paar Jahren werden wir die Farbe Rot des 9. Mai vollständig abschaffen können." Er wies gleichzeitig darauf hin, dass "der Wandel in den Köpfen der Menschen langsam vonstattengeht".

Am 9. Mai war es in ganz Lettland gesetzlich verboten, öffentliche Veranstaltungen zur Feier des Sieges im Zweiten Weltkrieg nach sowjetisch-russischer Tradition abzuhalten. Im Voraus hatte die Polizei gewarnt, dass das Niederlegen von Blumen an den zerstörten sowjetischen Denkmälern einer Aggression gleichkomme.

Lediglich das Niederlegen von Blumen auf Friedhöfen war erlaubt. Auch die Verwendung von Feuerwerkskörpern war am Dienstag verboten. Die Strafen dafür betrugen 350 Euro für Privatpersonen und 1.400 Euro für juristische Personen.

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