Russland will E-Zigaretten für Minderjährige verbieten

Am Dienstag hat die russische Staatsduma einen Gesetzentwurf über ein vollständiges Verbot von E-Zigaretten für Kinder verabschiedet. Der Verkauf sogenannter Vapes an Minderjährige soll künftig genauso bestraft werden wie der Verkauf herkömmlicher Tabakzigaretten.

Abgeordnete der russischen Staatsduma haben am Dienstag ein Gesetz verabschiedet, das E-Zigaretten mit herkömmlichen Zigaretten und Tabakprodukten gleichstellt. Sollte das Gesetz vom Oberhaus gebilligt und vom Präsidenten unterzeichnet werden, würde dies ein totales Verkaufsverbot an Minderjährige und Einschränkungen in Bezug auf Werbung und Handel bedeuten.

Die neuen Vorschriften führen ein Verkaufsverbot von Vape-Flüssigkeiten ein, einschließlich nikotinfreier Liquids, die Aromen oder Zusatzstoffe enthalten, die die Nikotinsucht steigern könnten. Geräte zum Konsum nikotinhaltiger Produkte dürfen nur noch in Geschäften verkauft werden. Der Verkauf auf Messen und Ausstellungen, im Internet oder über Verkaufsautomaten wird damit verboten. Zudem soll auch ein Mindestpreis eingeführt werden.

Das Vorhaben, den Verkauf von Vapes einzuschränken, ist nicht neu. Ein entsprechender Gesetzentwurf war bereits vergangenen Sommer in die Staatsduma eingebracht worden. In den letzten Monaten rückte die Diskussion um E-Zigaretten wieder in den Fokus. Die Behörden zeigen sich besorgt über die wachsende Beliebtheit von Rauchgeräten unter Jugendlichen, die hauptsächlich online verkauft werden.

Laut dem Vorsitzenden der Staatsduma Wjatscheslaw Wolodin sei das Gesetz zum Schutz von Kindern verabschiedet worden, da Vape-Flüssigkeiten Schwermetalle enthalten, die das Risiko bösartiger Tumore erhöhen könnten. Er kündigte auch Pläne an, höhere Steuern auf E-Zigaretten einzuführen.

Kritiker des Gesetzesentwurfs warnen davor, dass er Menschen dazu veranlassen könnte, auf "klassische" Tabakerzeugnisse umzusteigen, und einen Schwarzmarkt für elektronische Alternativen schaffen würde.

Inwiefern E-Zigaretten schädlich sind, ist derzeit noch schwer einzuschätzen, da das Produkt relativ neu ist, nicht alle Risiken erforscht und keine Langzeitfolgen untersucht sind. Die WHO empfiehlt E-Zigaretten nicht als Nikotinersatztherapie.

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