Tourismus für Militärs: Ein Sonderzug durch den russischen Norden für Frontsoldaten

Die Russischen Eisenbahnen haben in Kooperation mit dem Verteidigungsministerium ein neues Projekt für die in der Ukraine kämpfenden Russen und ihre Familien ins Leben gerufen: Sie werden mit speziellen Reisezügen durch den russischen Norden ziehen.

"Wir lassen die Unseren nicht im Stich" heißt ein landesweites humanitäres Programm, das bereits seit mehreren Monaten in Russland läuft. Im Rahmen des Programms werden humanitäre Hilfe für den Donbass und Ausrüstung für die Kämpfer in der Ukraine gesammelt.

Seit kurzem umfasst das Programm auch den Bereich des Tourismus. Wie die Nachrichtenagentur TASS berichtet, bieten nun die Russischen Eisenbahnen gemeinsam mit dem russischen Verteidigungsministerium im Rahmen des Projekts  Sonderbahnfahrten durch den russischen Norden an. Bisher konnten sich nur ausländische Touristen ähnliche Reisen leisten, doch nun werden auch diejenigen, die im Donbass gekämpft haben, und ihre Familien – sowie die Familien der an der ukrainischen Front Gefallenen – mitfahren.

Das Verteidigungsministerium erklärt:

"An den sechstägigen Bahnreisen werden verletzte Militärangehörige, ihre Familienmitglieder und Familienmitglieder von Militärs, die im Rahmen spezieller Militäroperationen gefallen sind, teilnehmen – insgesamt 750 Personen."

Nach Angaben der Nachrichtenagentur TASS fahren die Angehörigen der Streitkräfte nach Karelien, Pskow, Sankt Petersburg und Wologda:

"Drei Touren sollen von Moskau aus starten und durch den Ruskeala-Bergpark, Sortawala, Pskow, Sankt Petersburg und Wologda führen. Die erste Sonderreise startete am Dienstag vom Leningrader Bahnhof in Moskau. Die nächsten Fahrten sind für den 28. Februar und den 7. März des Jahres 2023 geplant.
Wie es aus dem Ministerium hieß, werden die Fahrten in einem "Bahn-Hotel"-Format stattfinden, ihr Programm umfasst Ausflüge in jeder Zwischenstadt. Die Bahnreisenden werden beliebte Touristenorte besuchen und etwas über deren Geschichte, Kultur, Architektur- und Kunstdenkmäler erfahren."

Das Programm "Russischer Norden" ist die dritte Route, auf der Militärangehörige und ihre Familien im Rahmen des Projekts "Wir lassen die Unseren nicht im Stich" mit der Bahn durch Russland reisen. Zuvor hatte der Zug "Perle des Kaukasus" im Oktober des Jahres 2022 zweimal den Weg eingeschlagen, und vor dem Jahreswechsel wurde eine Route zu dem russischen Weihnachtsmann Ded Moros nach Welikij Ustjug eingerichtet. Insgesamt sind bereits 1.500 Personen im Rahmen des Projekts in Russland unterwegs gewesen.

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