Der erste Fall einer Infektion mit der neuen Variante des Omikron-Stammes COVID-19 mit der Bezeichnung "Kraken" wurde in Russland festgestellt, berichtet der Pressedienst der russischen Verbraucherschutzbehörde Rospotrebnadzor.
"Der erste Fall einer Infektion mit der Omikron-Subvariante des Virus, XBB.1.5 'Kraken', wurde in der Region Pensa im Rahmen der Überwachung der SARS-CoV-2-Genomsequenzierungsdaten registriert, die täglich in die nationale Datenbank hochgeladen werden", teilte die Behörde mit.
Die alte Omikron-Linie BA.5 ist in Russland nach wie vor vorherrschend.
"Es sind keine Beschränkungen oder Maßnahmen aufgrund der Entdeckung einer neuen Untervariante des Omikron-Virenstammes geplant", fügte die Agentur hinzu.
Bei der infizierten Person handelt es sich um eine 32-jährige Einwohnerin von Pensa, die in der Verwaltung eines Industriebetriebs arbeitet. Die Erkrankte sei nicht geimpft gewesen. Am 27. Dezember 2022 wurde bei ihr in einer örtlichen Poliklinik eine normale akute Atemwegsinfektion diagnostiziert. Ein Bezirkstherapeut verschrieb ihr eine Standardbehandlung, machte einen Abstrich des Rachens für die vorgesehenen Tests und stellte eine Krankschreibung aus. Die Krankheit sei dann in einer milden Form verlaufen und endete mit der Genesung am 2. Januar, so Rospotrebnadzor.
Es wird angegeben, dass die Frau Pensa weder im November noch im Dezember 2022 verließ und auch keine Gäste aus anderen Regionen empfing.
"Gleichzeitig leugnet die kranke Frau nicht einen möglichen Kontakt mit Patienten mit akuten Virusinfektionen der Atemwege an öffentlichen Orten. Sie war während der maximal möglichen Inkubationszeit nicht am Arbeitsplatz", heißt es in dem Bericht.
"Kraken" wurde im Oktober 2022 identifiziert. Es handelt sich um eine Rekombination der Omikron-Sublinie BA.2. Wie die WHO feststellte, ermöglichen es die Mutationen diesem Virenstamm, sich an die Zelle anzuheften und leicht zu vermehren, wodurch das Virus als die infektiöseste aller bekannten Varianten des Coronavirus gilt. Allerdings gibt es derzeit keinen Hinweis darauf, dass die neue Untervariante eine besondere Schwere der Erkrankung hervorruft.
Bislang wurde "Kraken" in 25 Ländern identifiziert. Die WHO rechnet mit neuen Infektionswellen in der ganzen Welt, geht aber davon aus, dass dies nicht zu einem sprunghaften Anstieg von Todesfällen führen wird. Am Dienstag warnte die WHO vor einer zunehmenden Präsenz von Omikron-"Kraken" in Europa. Jüngste Daten aus einigen Ländern der Region würden auf die zunehmende Präsenz von XBB.1.5 hindeuten, sagte der Direktor des WHO-Regionalbüros Europa, Hans Kluge, am Dienstag bei einer Online-Pressekonferenz in Kopenhagen. Fälle würden in kleiner, aber wachsender Zahl entdeckt. Man arbeite daran, die potenziellen Auswirkungen davon zu bewerten.
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