Die russische Raumfahrtagentur Roskosmos wird für die Rückkehr der russischen Besatzung der Sojus MS-22 mit defektem Kühlsystem bereits am 19. Februar ein Ersatzraumschiff zur ISS schicken. Ursprünglich hätte dies erst am 16. März geschehen sollen. Dies gab Juri Borissow, der Generaldirektor des staatlichen Unternehmens, bekannt. In einem Beitrag für den Fernsehsender Rossija 24 sagte er:
"Wenn sich die Situation auf einer anderen Flugbahn entwickelt, haben wir natürlich eine Backup-Option, wir werden das Schiff schneller vorbereiten: statt des geplanten Starts im März werden wir es irgendwo am 19. Februar vorbereiten, es ist bereits auf dem Kosmodrom Baikonur und durchläuft alle Kontrollen."
Eine Entscheidung über weitere Maßnahmen werde voraussichtlich am 27. Dezember getroffen, erklärte Borissow. Er fügte hinzu:
"Die Kommission wird entscheiden, was wir tun werden. Wir haben genug Zeit dafür, es gibt keine Eile. Ende Dezember, denke ich, am 27., werden die Spezialisten – zwei Arbeitsgruppen sind jetzt gebildet worden – entscheiden, wie wir mit dieser Situation umgehen werden."
Borissow sprach auch über die Ergebnisse der vorläufigen Untersuchung der Schäden an der Sojus MS-22. Der Roskosmos-Chef erklärte:
"Die vorläufige Inspektion hat gezeigt, dass es dort ein kleines Loch gibt – etwa 0,8 Millimeter –, das tatsächlich zur Druckentlastung geführt hat."
Das Leck im Kühlsystem der an die ISS angedockten Sojus MS-22 entstand am 15. Dezember durch eine Beschädigung der Außenhaut des Instrumenten- und Aggregatbereichs des Raumschiffs. NASA-Übertragungen zeigten, wie Fontänen technischer Flüssigkeit aus der Sojus MS-22 ausströmten. Für diesen Tag war ein Weltraumspaziergang der russischen Kosmonauten geplant, der jedoch abgesagt wurde.
Die Besatzung des Raumschiffs meldete Schäden an der Außenhülle und einen Druckabfall im Kühlsystem. Das Leck könnte durch einen Mikrometeoriten verursacht worden sein, sagte Sergei Krikalew, Leiter der bemannten Programme von Roskosmos.
RIA Nowosti hatte eine Quelle mit der Aussage zitiert, die Temperatur auf dem Raumschiff sei auf 50 Grad Celsius gestiegen, Roskosmos hatte dies dementiert. Später teilte die russische Raumfahrtagentur mit, dass die Temperatur zwischen 28 und 30 Grad Celsius lag und die zulässigen Werte nicht überschritten wurden.
Roskosmos schrieb auf seinem Telegram-Kanal, dass keine Notwendigkeit für eine Evakuierung der Kosmonauten besteht. Die Weltraumbehörde erklärte:
"Die Überschreitung des Temperaturregimes im Raumschiff Sojus MS-22 ist akzeptabel und nicht kritisch für das Funktionieren der Ausrüstung oder für die Gesundheit der Kosmonauten, falls sie im Raumschiff bleiben müssen."
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