Die gesamte russische Gesellschaft und deren Eliten würden angesichts des beispiellosen Drucks, der heutzutage von außen auf das Land ausgeübt wird, fest zusammenhalten, sagte Juri Uschakow, der außenpolitische Berater des russischen Präsidenten Wladimir Putin, auf einer Veranstaltung am Dienstag. Eine solche feste Bindung könne zu einer Grundlage dafür werden, Russland ideologisch als "Hochburg normaler traditioneller Werte" zu repräsentieren. Uschakow sprach dabei von "ethischen, familiären und patriotischen" Werten.
Damit seien unter anderem die außenpolitischen Aufgaben verbunden, die Russland zu meistern habe. Auch weitere russische Spitzenpolitiker hatten zuvor hervorgehoben, dass Bestrebungen der sogenannten "Cancel Culture" im Westen, aber auch die Versuche, mittels Sanktionen Russland unter Druck zu setzen, fehlschlagen würden. Sergei Kirijenko, der Erste Stellvertretende Leiter der Präsidialverwaltung, hatte erklärt, er sehe den äußeren Druck auf Russland, darunter auch die Versuche, russische Kultur abzuschaffen, als eine Chance dafür, ein "viel höheres Maß an Zusammenhalt" der Gesellschaft zu erreichen. In einem Auftritt Ende August sprach Kirijenko von einer "ethnischen, generationsübergreifenden Konsolidierung", einem Zusammenhalt "verschiedener Schichten und Kategorien" der russischen Bevölkerung. Er stellte klar:
"Massiver Druck, verbunden mit Versuchen, die russische Kultur abzuschaffen, die Geschichte des Landes neu zu schreiben und Russland von der Welt zu isolieren, ist sinnlos. Es wird nichts daraus."
Alexander Grebenkin, stellvertretender Sekretär des russischen Sicherheitsrates, hatte in einem Interview Anfang August ebenfalls von einem "einmaligen Druck von außen" gesprochen und dabei betont, dass russische Bürger "wahre Volksweisheit" beweisen und "Verständnis" dafür zeigen würden, dass es notwendig sei, die "Souveränität Russlands zu schützen". Grebenkin bezog sich dabei auf die von Mitte März bis Anfang August durchgeführten Meinungsumfragen. Deren Ergebnisse zeigten, dass 70 Prozent der Befragten die Militäroperation in der Ukraine nach wie vor unterstützen.
Die jüngste Umfrage des russischen Meinungsforschungsinstituts VZIOM (Stand September 2022) hat ergeben, dass mehr als 70 Prozent der Befragten die militärische Sonderoperation befürworten. Eine direkte Frage (Stand November 2022) zum Vertrauen in den russischen Präsidenten Wladimir Putin beantworteten mehr als 78 Prozent der Befragten positiv.
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