Medienbericht: Russland stellt weiterhin Lenkraketen her – trotz Sanktionen

Russland produziert nach wie vor Marschflugkörper, obwohl der Westen nach dem Beginn der Militäroperation in der Ukraine Sanktionen gegen das Land verhängt hat. Dies berichtete die US-Zeitung "New York Times" (NYT) unter Verweis auf eine britische Forschungsgruppe.  

Einige der Ch-101-Marschflugkörper, die Ende November gegen kritische Infrastrukturen in der Ukraine eingesetzt wurden, seien in Russland "mit ziemlicher Sicherheit – spätestens – nur zwei Monate vor ihrem Einsatz" produziert worden. Dies teilte die US-Zeitung New York Times unter Berufung auf die in Großbritannien ansässige Gruppe Conflict Armament Research (CAR) mit. Diese habe Überreste von zwei Raketen untersucht, deren Markierungen darauf hingedeutet hätten, dass die Waffen zwischen Juli und September 2022 und zwischen Oktober und November 2022 hergestellt worden seien. Dabei hätten westliche Länder Strafmaßnahmen gegen Russland verhängt, die darauf abzielten, dem Land den Zugang zu den für die Herstellung dieser Waffen erforderlichen Komponenten zu verwehren, hieß es. Die Tatsache, dass Russland weiterhin fortschrittliche Lenkflugkörper wie die Ch-101-Raketen herstellt, zeuge davon, dass es trotz der Sanktionen Wege gefunden habe, Halbleiter und anderes Material zu erwerben.

Seit dem Frühjahr tauchen in westlichen und ukrainischen Medien immer wieder Berichte auf, wonach Russland angeblich die Raketen und andere Munition ausgingen. Juri Borissow, der für die Rüstungsindustrie zuständige russische Vizepremier, hatte bereits im Mai bekannt gegeben, Russland habe genügend hochpräzise Raketen und Munition. Laut etlichen Spekulationen hätten Russland bereits im März die Raketen ausgehen sollen, sagte er damals. Dazu sei es jedoch nicht gekommen, da der militärisch-industrielle Komplex die Armee mit allen erforderlichen Raketen in erforderlichen Mengen versorge. Dmitri Medwedew, Russlands Vizechef des Sicherheitsrates, hat seinerseits erklärt, "Feinde" hofften vergeblich auf die Erschöpfung russischer Waffenbestände. Es sei genug Waffen "für alle da".

Anfang Oktober, kurz nach dem Terroranschlag auf die Krimbrücke, hinter dem nach Angaben der russischen Behörden die Geheimdienste der Ukraine stehen, hatte das russische Militär Einsätze gegen die ukrainische Infrastruktur gestartet. Es werden dabei Ziele im Bereich Energie, Verteidigungsindustrie, Militärkommando und Kommunikationseinrichtungen angegriffen.

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