FSB vereitelt Terroranschlag auf Turkish-Stream-Gaspipeline

Der russische Sicherheitsdienst FSB hat nach eigenen Angaben einen mutmaßlich durch die Ukraine vorbereiteten Sabotageakt an einem Abschnitt der South-Stream-Gaspipeline im Gebiet Wolgograd verhindert.

Die Nachrichtenagentur RIA Nowosti berichtet am Donnerstag unter Berufung auf das regionale FSB-Pressezentrum in Wolgograd, dass der russische Sicherheitsdienst FSB nach eigenen Angaben einen mutmaßlich durch die Ukraine vorbereiteten Sabotageakt an einem Abschnitt der South-Stream-Gaspipeline im Gebiet Wolgograd verhindert hat.

Der betroffene Abschnitt der South-Stream-Gaspipeline liefert Gas an die Pipeline Turkish Stream und ist damit eine der letzten verbliebenen Möglichkeiten, auch Europa mit russischem Erdgas zu versorgen. 

Vier mutmaßliche Täter, allesamt russische Staatsangehörige, sollen festgenommen worden sein. Bei den Durchsuchungen wurden vier Magnetminen, vier Kilogramm Plastiksprengstoff, Verzögerungszünder, 593.000 Rubel Bargeld und "Kommunikationsausrüstung, Korrespondenz und Verhandlungen mit einem Führungsoffizier der ukrainischen Geheimdienste", welche Anleitungen für den Zusammenbau von Sprengsätzen und die Koordinaten des Anschlagsortes enthalten, sichergestellt.

Es wurde ein Strafverfahren wegen Vorbereitung eines terroristischen Anschlags, Bildung einer terroristischen Vereinigung und illegaler Lagerung von Sprengstoff eingeleitet.

Das South-Stream-Projekt sah die Verlegung einer Pipeline durch das Schwarze Meer vom nahegelegenen Anapa zum bulgarischen Hafen Warna vor. Es sollte bis 2015 fertiggestellt werden, doch dazu kam es nie. Anstelle von South Stream wurde die Route in die Türkei, Turkish Stream genannt, von der Region Anapa aus auf dem Meeresboden verlegt. Der vom geplanten Anschlag betroffene Abschnitt liefert das Erdgas zur Pipeline Turkish Stream.

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