Russlands Präsident Wladimir Putin hat am Samstag eine Regierungskommission ins Leben gerufen, die die folgenschwere Explosion eines Lkw auf der Krim-Brücke untersuchen und den angerichteten Schaden beheben soll. Wie der Kremlsprecher Dmitri Peskow mitteilte, habe Putin von Ministerpräsident Michail Mischustin, Vize-Ministerpräsident Marat Khusnullin, Katastrophenschutzminister Alexander Kurenkow, Verkehrsminister Gennadi Saweljew und den Sicherheitsbehörden ihre jeweiligen Berichte über den Zwischenfall erhalten. Peskow zufolge würden der Regierungskommission auch der Gouverneur der Region Krasnodar und der Chef der Republik Krim sowie Vertreter des Innenministeriums, der Nationalgarde und des Inlandsgeheimdienstes FSB angehören.
Zuvor hatte das Nationale Antiterrorkomitee Russlands mitgeteilt, dass auf der Brücke ein Lkw gesprengt worden sei. Zwei Fahrbahnen seien teilweise eingestürzt, die Brückenbogen jedoch unversehrt. Die Explosion habe zu einem Brand von sieben Kesselwagen eines Eisenbahnzuges mit Treibstoff geführt. Der Verkehr über die längste Brücke Russlands wurde vorübergehend komplett gestoppt. Ersten Erkenntnissen zufolge gab es weder Tote noch Verletzte.
In den sozialen Netzwerken wurden Videos gepostet, auf denen ein in Flammen stehender Eisenbahnzug zu sehen war. Ein Video zeige außerdem einen zerstörten Teil der Autobrücke.
In einem Kommentar für die Nachrichtenagentur RIA Nowosti teilte Kremlsprecher Dmitri Peskow mit, dass es bislang keine Prognosen gebe, wie schnell die Krim-Brücke wieder instand gesetzt werden kann.
Zuvor hatte es aus der Hauptstadt Kiew immer wieder Drohungen gegeben, die Brücke zwischen der Halbinsel und dem russischen Festland unter Beschuss zu nehmen. Zuletzt kam es in der Region Kertsch, die auf der Krim direkt an die Brücke grenzt, immer wieder zu Zwischenfällen durch explodierende Drohnen.
Mehr zum Thema - Brücke von Kertsch: Selenskij-Berater droht mit Zerstörung von Europas längster Brücke