Russisches Filmproduktionsunternehmen: Kein Ersatz für ausländische Filmtechnik

Russlands ältestes Filmunternehmen "Lenfilm" berichtet, dass es für den Dreh von Filmen bislang nicht vollständig auf ausländische Ausrüstung verzichten kann. Derzeit sei es nicht möglich, die fehlende Ausrüstung durch heimische Technik von "gleichwertiger Leistung" zu ersetzen.

Die Firma "Lenfilm", eines der größten russischen Filmproduktionsunternehmen, hat bekannt gegeben, dass es die Anweisung des Präsidenten, die für die Filmproduktion benötigte ausländische Ausstattung mit russischer Technik zu ersetzen, nicht erfüllen konnte. Dies geht aus einem Bericht des Filmstudios hervor. Als Haupthindernis dafür, die Politik der Importsubstitution einzuhalten, wurde ein Mangel an gleichwertiger technischer Ausrüstung genannt. In dem Dokument heißt es:

"Leider sind solche Geräte nicht verfügbar. Die Kunden von Filmproduktionsdienstleistungen stellen hohe Anforderungen an die Qualität der Ausrüstung, sodass kein Bedarf für die Anmietung russischer Filmproduktionsausrüstung besteht."

Fjodor Scherbakow, der Generaldirektor von "Lenfilm", wies jedoch darauf hin, dass das Studio den Markt für russische Äquivalente für von der Filmproduktion benötigte Ausrüstung aufmerksam verfolge. Scherbakow erklärte, dass das Unternehmen weiterhin ausländische Technik benutze:

 "Im Moment verfügen wir über eine ausreichende Menge an importierten Geräten."

Auch Sergei Melkumow, Generalproduzent und Gründer der Filmproduktionsgesellschaft "Non-Stop Production", räumte ein, dass die russische Filmproduktion vollständig von ausländischen Lieferungen abhängig sei, wobei er insbesondere auf die benötigte Software hinwies, die in diesem Jahr mehrmals ausgefallen sei. Ferner erläuterte Melkumow:

"Bei der Nachproduktion unserer Filme beschwerten sich die Tonregisseure im Laufe des Sommers, dass es Probleme mit der Software gibt. Und die Software ist das Wichtigste. Tatsache ist, dass russischen Unternehmen der Zugang dazu abgeschnitten wurde. Der einzige Ausweg ist, nach Umgehungsmöglichkeiten zu suchen."

Zuvor hatte Andrei Klischas, der Vorsitzende des Ausschusses für Verfassungsrecht, Rechts- und Justizangelegenheiten und die Entwicklung der Zivilgesellschaft des Föderationsrates, erklärt, das Importsubstitutionsprogramm in Russland sei vollständig gescheitert. Der Kreml war mit dieser Einschätzung des Senators nicht einverstanden. Präsidentensprecher Dmitri Peskow sagte, er betrachte die Bemühungen in diese Richtung nicht als gescheitert. Jedoch räumte Peskow ein, dass es Probleme bei der Umsetzung der Regierungsstrategie gebe.

Präsident Putin riet ebenfalls davon ab, ausschließlich auf Importsubstitution zu setzen und forderte dazu auf, stattdessen bessere Technologien als die des Westens zu entwickeln. Später äußerte sich der Präsident zuversichtlich, dass eines Tages sicher ein Durchbruch gelingen werde.

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