Der russische Milliardär Roman Abramowitsch, dessen Vermögen Forbes auf 8,6 Milliarden US-Dollar (8,38 Milliarden Euro) schätzt, klagt vor dem Europäischen Gerichtshof in Luxemburg gegen die vom EU-Rat über ihn verhängten Sanktionen. Die Klage wurde am 25. Mai bei der Geschäftsstelle des Gerichts registriert.
Abramowitsch wurde Mitte März mit EU-Sanktionen belegt. Zu den restriktiven Maßnahmen gehören das Einfrieren seines Vermögens und ein Einreiseverbot in die EU.
In der Begründung des Beschlusses bezeichnet die EU Abramowitsch als russischen Oligarchen mit langjährigen und engen Beziehungen zum russischen Präsidenten Wladimir Putin. Zudem hieß es, dass der Geschäftsmann ein Hauptaktionär des Stahl- und Bergbauunternehmens Evraz sei und dass das Unternehmen zu den größten Steuerzahlern Russlands gehöre.
Neben Abramowitsch haben auch andere russische Geschäftsleute, die von den Sanktionen betroffen sind, Klage beim EU-Rat eingereicht. Zu ihnen gehören die Alfa-Bank-Aktionäre Pjotr Awen und Michail Fridman. Sie halten die EU-Entscheidung für unangemessen und für geeignet, dem Unternehmen ungerechtfertigten Schaden zuzufügen. Die EU-Entscheidung wird auch vom Severstal-Eigentümer Alexei Mordaschow und, wie Bloomberg berichtete, von Alischer Usmanow, dem Gründer der USM Holdings, angefochten.
Auch das staatliche russische Unternehmen Wneschekonombank, dessen Leiter Igor Schuwalow, der ehemalige Vorsitzende der Investitionsgesellschaft Sinara-Gruppe Alexander Pumpjanski, der ehemalige Leiter von Uralchem Dmitri Masepin, der Rusagro-Gründer Wladimir Moschkowitsch, der Präsident der Mercury-Gruppe Igor Kesajew, der Milliardär Andrei Melnitschenko und der Magnit-Großaktionär Alexander Winokurow klagen gegen Beschlüsse der EU.
Mehr zum Thema - Schwierige Zeiten für Roman Abramowitsch: Selbst Yad Vashem nimmt Abstand von Multimilliardär