Leonid Sluzki ist am Mittwoch offiziell zum Vorsitzenden der LDPR-Fraktion in der Staatsduma gewählt worden. Der Politiker hatte die Fraktion nach dem Tod Wladimir Schnirinowskis bereits als dessen Stellvertreter geleitet. Am 17. Mai hatten die Abgeordneten der Staatsduma die vorzeitige Beendigung der Befugnisse von Schirinowski gebilligt.
Auf Telegram bedankte sich Sluzki bei seinen Parteigenossen. "Ich danke meinen Kollegen für ihr Vertrauen", schrieb er. Der 54-Jährige ist seit dem Jahr 2000 Abgeordneter der Staatsduma für die Partei LDPR, seit 2016 ist er Vorsitzender des Ausschusses für internationale Angelegenheiten. Derzeit ist er unter anderem als Unterhändler für die russische Delegation tätig, die mit der Ukraine seit mehreren Wochen verhandelt. Die Delegationen haben sich zuletzt in Weißrussland und der Türkei persönlich getroffen.
Schirinowski war Anfang April nach langer schwerer Krankheit im Alter von 75 Jahren gestorben. Ein neuer Parteichef soll am 27. Mai gewählt werden. Medienberichten zufolge könnte Sluzki auch diesen Posten übernehmen.
In Russland ist Sluzki unter anderem für Vorwürfe sexueller Belästigung bekannt. Im Jahr 2018 hatten sich mehrere Journalistinnen über das unanständige Verhalten des Abgeordneten beschwert. Die Ethikkommission der Staatsduma befasste sich mit diesem Fall, sah in seinen Handlungen jedoch keine Verletzung von Verhaltensnormen. Etwas später entschuldigte sich Sluzki auf Facebook bei allen Frauen, denen er "irgendein Leid zugefügt" habe.
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