Lawrow: Russland strebt gutnachbarliche Beziehungen zu zentralasiatischen Ländern an

Laut Außenminister Sergei Lawrow bemüht sich Russland um gutnachbarliche und konstruktive Beziehungen zu allen Staaten, vor allem aber zu seinen Nachbarn in Zentralasien. Er sieht die Dynamik in den Handels- und Wirtschaftsbeziehungen mit diesen Ländern als positiv an.

In seinem Artikel für die Zeitung Rossijskaja Gaseta anlässlich des 30. Jahrestages der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu den Staaten Zentralasiens hat Sergei Lawrow den aktuellen Stand der Beziehungen Russlands zu seinen nächsten Nachbarn Kasachstan, Kirgisien, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan erörtert. Dabei zog der russische Chefdiplomat eine positive Bilanz, indem er sagte:

"Wie jedes verantwortungsbewusste Mitglied der internationalen Gemeinschaft ist Russland an einem wohlwollenden äußeren Umfeld und der Aufrechterhaltung guter Nachbarschaft und konstruktiver Zusammenarbeit mit allen, vor allem aber mit den Nachbar- und Anrainerstaaten, interessiert. In dieser Hinsicht können wir uns nur freuen, dass wir mit allen zentralasiatischen Ländern strategische Partnerschaften und mit den meisten von ihnen Bündnisbeziehungen unterhalten."

Darüber hinaus machte Lawrow darauf aufmerksam, dass sich die Handels- und Wirtschaftsbeziehungen mit den zentralasiatischen Ländern ungeachtet "der schwankenden geopolitischen Konjunktur" dynamisch entwickelten. Der Außenminister betonte:

"Der Handelsumsatz mit praktisch allen Staaten der Region wächst."

Neben Rohstoffen gehörten ihm zufolge Industrie- und Landwirtschaftsgüter, chemische Produkte, Petrochemikalien, Pharmazeutika sowie Metallurgie-, Automobil- und Maschinenbau-Produktion zu den wichtigsten Handelsgütern.

Die attraktiven Marktbedingungen lockten außerdem russische Investitionen in Milliardenhöhe in die Region, fügte Lawrow hinzu. Er sagte:

"Allein im Zeitraum zwischen 2010 und 2021 beläuft sich das Volumen der kumulierten russischen Investitionen auf rund 30,5 Milliarden US-Dollar. Mehr als 10.000 russische Unternehmen und Joint Ventures sind in den zentralasiatischen Ländern tätig und schaffen 900.000 Arbeitsplätze."

Der russische Außenminister setzte seine Hoffnungen darauf, die beiderseitig vorteilhafte Partnerschaft mit den Ländern der Region in Zukunft noch mehr zu erweitern und zu vertiefen. In diesem Zusammenhang sprach er von einem "großen Potenzial".

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