Am Montag hat der russische Industrie- und Handelsminister Denis Manturow eine Rede anlässlich der Eröffnung der Ausstellung "Innoprom-2022" in Usbekistan gehalten. Darin rief er die Mitgliedsstaaten der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAEU), der BRICS sowie der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) dazu auf, den Handel mit Russland auf nationale Währungen umzustellen.
Der Minister merkte an, dass die Staaten der EAEU, der BRICS und der SCO zusammen etwa die Hälfte der Weltwirtschaft ausmachen und "eine Grundlage für die Zukunft" legen. Russlands Handelsumsatz mit Partnerstaaten aus diesen Organisationen sei im Jahr 2021 um bis zu 38 Prozent gestiegen. Die Zukunft der erfolgreichen wirtschaftlichen Zusammenarbeit hänge davon ab, wie schnell Russlands Partner bilaterale Zahlungen auf Nationalwährungen umstellen, so Manturow. Er erklärte:
"Was heute in der globalen Wirtschaft und auf der Welt passiert, gibt uns Hinweise darauf, wie wir unsere Logistik und industrielle Zusammenarbeit umstellen sollten, in welche Richtungen wir unsere Wirtschaften entwickeln können. Das ist eine, wie man sagt, Entdollarisierung, und seit Kurzem auch eine Enteuroisierung. Also eine Umstellung auf unsere eigenen Währungen, um bei Zahlungen, Güterlieferungen und Zusammenarbeit möglichst unabhängig zu sein."
Manturow begründete seine Ausführungen mit dem Hinweis auf eine "Hyperinflation" in den USA und Westeuropa. Solche Preissteigerungen seien seit 30 Jahren nicht beobachtet worden und beeintächtigten nun die Entwicklung der Industrie und der gesamten Wirtschaft. Daher würde eine Umstellung auf nationale Währungen bei Organisationen, denen die USA und die EU nicht angehören, Russlands Handelspartnern größtmögliche Unabhängigkeit bei der Entwicklung von gemeinsamen Projekten gewähren, so der Handelsminister.
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