Russland nennt Zeitrahmen für Erholung der Wirtschaft von Sanktionen

Der russische Premierminister Michail Mischustin hat mitgeteilt, wie viel Zeit die russische Wirtschaft wird in Anspruch nehmen können, um sich von den westlichen Sanktionen zu erholen. Laut Mischustin braucht Russland dafür mindestens sechs Monate.

Die russische Wirtschaft befindet sich in der schwierigsten Situation seit drei Jahrzehnten, aber der Westen werde mit seinen Versuchen, das Land zu isolieren, keinen Erfolg haben. Dies verkündete der russische Ministerpräsident Michail Mischustin am Donnerstag vor der Staatsduma. Er teilte zudem mit, dass die russische Wirtschaft mindestens sechs Monate brauchen werde, um sich von den Auswirkungen der beispiellosen Welle westlicher Sanktionen zu erholen.

"Die Wirtschaft braucht Zeit, um sich umzustellen. Es ist unmöglich, bei einem solchen Schlag nicht mindestens sechs Monate Zeit für den Wiederaufbau zu brauchen."

Weiter hieß es, dass die Regierung alle möglichen Maßnahmen ergreife, um Unternehmen zu unterstützen, neue Produktionsketten zu schaffen und die Beschäftigung zu fördern.

Die Unternehmen müssten ihrerseits ihre Fähigkeiten angemessen bewerten, so der russische Ministerpräsident. Die Situation biete Raum für neue Geschäftsmöglichkeiten, da ausländische Unternehmen, die Russland verlassen, Platz für andere schüfen.

Außerdem habe Moskau Verbündete und Partner, mit denen es weiterhin zusammenarbeiten werde, und es gebe Leute, die in Russland Geschäfte machen wollen. Die Behörden werden weiterhin Investoren, auch ausländische, unterstützen und planen, die Zusammenarbeit mit den Partnern der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAEU) zu verstärken, so Mischustin. Er betonte:

"Dies ist ein starker Anreiz, entweder eine vollständige Importsubstitution in unserem Land zu prüfen und zu organisieren oder neue Ketten in befreundeten Ländern zu finden. Wir verstehen das sehr gut, und unsere gesamte Politik ist darauf ausgerichtet."

Zuvor hatte der russische Ministerpräsident darauf hingewiesen, dass gegen Russland nun ein regelrechter Wirtschaftskrieg geführt werde und dass Regierung und Parlament vor "historischen Herausforderungen" stünden.

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