In seiner ausführlichen Rede zu den Perspektiven der russischen Wirtschaft angesichts der präzedenzlosen westlichen Sanktionen und den Gegenmaßnahmen der Regierung hat Russlands Ministerpräsident Michail Mischustin vor den Staatsduma-Abgeordneten zugegeben, dass die aktuelle Lage die schwierigste seit 30 Jahren ist. Dennoch sei es heute schon unmöglich, Russland von der Weltwirtschaft zu isolieren, unterstrich der russische Regierungschef. Der Westen entfesselte nach den Worten Mischustins einen "echten Wirtschaftskrieg" gegen Russland:
"Heute stehen vor der Regierung und dem Parlament ohne Übertreibung historische Herausforderungen und Aufgaben."
Der Ministerpräsident verwies darauf, dass von den westlichen Staaten Sanktionen gegen Russland verhängt worden seien, die man selbst während des Kalten Krieges nicht angewandt habe. Ihr Ziel bestehe darin, die russische Wirtschaft in wenigen Tagen zu zerstören, das Land um Jahrzehnte zurückzuwerfen und von der Welt zu isolieren. Dies werde aber nicht gelingen, erklärte Mischustin:
"Unser Land ist in globale Prozesse integriert. Wir haben Verbündete und Partner, mit denen wir unsere Zusammenarbeit fortsetzen."
In der Rede sprach der Regierungschef das sensible Thema der Einstellung der Tätigkeit vieler großer internationaler Unternehmen in Russland sowie des kompletten Abzugs einiger ausländischer Unternehmen aus Russland an. Der Ministerpräsident betonte, Russland sei auch heute zu einem konstruktiven Dialog mit dem ausländischen Business bereit und respektiere Arbeit und Bemühungen, die die Akteure in ihre Projekte in Russland investiert hätten:
"Aber wenn Sie gezwungen sind, den Markt zu verlassen, müssen die Betriebe die Tätigkeit fortsetzen. Sie bieten doch Arbeitsplätze an."
Die Wirtschaft habe den Schlag der Sanktionen überstanden, so Mischustin. Die Situation sei schwierig, aber damit könne man arbeiten. Die Regierung nimmt die Lage und ihre Verantwortung dem Ministerpräsidenten zufolge sehr ernst, und die Behörden wüssten, was sie tun sollten.
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