Vatermord und Schießerei im Kindergarten: Russin bleibt bis Ende Mai in U-Haft

Nach der Gräueltat einer 19-Jährigen steht Krasnojarsk unter Schock. Zwei Monate lang heckt die junge Frau den Mord an ihrem eigenen Vater und ein Blutbad in einem Kindergarten aus. Dank der Selbstlosigkeit dreier Erzieherinnen konnte eine größere Tragödie abgewendet werden.

Eine 19-jährige Einwohnerin von Krasnojarsk muss nach einem Gerichtsbeschluss bis zum 27. Mai in Untersuchungshaft bleiben. Polina D. wird zur Last gelegt, ihren Vater vorsätzlich erschossen und einen Mord an mehreren Kindern geplant zu haben. Die Tat hat die sibirische Großstadt in Schock versetzt.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft soll die junge Frau den Mord an ihrem Vater und ein Massaker in einem Kindergarten zwei Monate lang geplant haben. Am 25. März besuchte D. den Kindergarten unter dem Vorwand, dort eingestellt zu werden. Eigentlich wollte sie sich aber den Grundriss des Gebäudes ansehen und einprägen.

Am 28. März war es dann so weit:  Polina erschoss mit einem Gewehr ihren 56-jährigen Vater. Danach ging die Jugendliche mit der Tatwaffe und 39 Patronen zum Kindergarten Nummer 31. Das Gewehr hielt sie unter ihrem Mantel versteckt. Es gelang ihr, in die Räumlichkeiten einer Kindergarten-Gruppe zu gelangen, als sich die Kinder gerade in ihren Bettchen ausruhten. Zwei Erzieherinnen bemerkten die ungebetene Besucherin und drängten sie aus dem Raum. Erst dann bemerkten sie, dass D. unter ihrem Mantel eine Waffe versteckt hielt. Mithilfe einer dritten Kollegin versuchten die Mitarbeiterinnen, die 19-Jährige zu überwältigen. Im Kampf kam es zu einem Schuss. Nur durch ein Wunder wurde niemand verletzt, da die Kugel eine Wand traf. Bald darauf trafen Polizisten am Ort des Geschehens ein und nahmen die Angreiferin fest.

Bei der Festnahme schrie die Täterin, dass Frauen im Bildungsbereich benachteiligt und Männer bei Arbeitsanstellungen bevorzugt würden und dass Macht und Geld allein Männern gehörten. Bei einem Verhör gab sie an, es im Kindergarten nur auf Jungen abgesehen zu haben. Am 30. März ließ ein Gericht die Angreiferin zunächst einmal bis zum 27. Mai verhaften.

Der Chef des Ermittlungskomitees der Russischen Föderation, Alexander Bastrykin, wurde auf die Heldentat der drei Erzieherinnen aufmerksam. Er ordnete an, den Fall durch den Zentralapparat untersuchen zu lassen und die Erzieherinnen auszuzeichnen.

Mehr zum Thema - Erneut Tote durch Schüsse in den USA – Ein Drittel der Waffenbesitzer kaufte 2020 noch mehr Waffen