Russischer Veranstalter wirbt mit Reisen nach Usbekistan, um Visa- und Mastercard-Karten zu erhalten

Nachdem sich Visa und Mastercard aus Russland zurückgezogen haben, suchen zahlreiche Russen nach neuen Wegen, um im Ausland weiterhin Zahlungen zu tätigen. Ein Reiseveranstalter bietet nun Kurztrips nach Usbekistan an. Dort werden Plastikkarten, die außerhalb Russlands funktionieren, in wenigen Tagen ausgestellt.

Harte Zeiten erfordern schlaue Lösungen. So wirbt ein russischer Reiseveranstalter derzeit mit dreitägigen Trips nach Usbekistan, wo russische Bürger die Möglichkeit haben, Visa- und Mastercard-Kreditkarten zu bestellen. Laut Informationen des Veranstalters Vedi gestalten die Touristen am Anreisetag ihre Freizeit selbst. Am zweiten Tag steht ihnen ein Transfer zur Bank zur Verfügung, wo sie die ersehnte Plastikkarte beantragen und erhalten. Darauf folgt eine Tour durch die Hauptstadt Taschkent. Am dritten Tag werden die Reisenden wieder zum Flughafen gebracht.

Wegen des Einmarsches in die Ukraine hatten die drei weltgrößten Kreditkartenanbieter Visa, Mastercard und American Express ihre Geschäfte mit Russland ausgesetzt. Derzeit können russische Kunden mit von russischen Banken ausgestellten Visa-, Mastercard- oder American-Express-Kreditkarten nur noch in Russland bezahlen. Karten, die bei nichtrussischen Banken ausgestellt wurden, funktionieren nicht mehr in Russland. Auch Online-Dienste, Hotelbuchungen und Apps können mit von russischen Banken ausgestellten Karten nicht mehr im Ausland bezahlt werden.

Mit in Usbekistan ausgestellten Karten können russische Kunden dann wieder im Ausland ohne Hindernisse Zahlungen tätigen. Für den Antrag sind ein Reisepass und eine lokale SIM-Karte erforderlich. Wie viele Interessenten das Angebot nutzen werden, ist jedoch unklar. Die Tour ist derzeit ab 23.000 Rubel (rund 200 Euro) buchbar, Flugtickets sind nicht im Preis inbegriffen.

Mehr zum Thema - RT-Interview mit russischem Finanzminister Siluanow: Sanktionen und Dollar-Abhängigkeit