Russisches Innenministerium setzt Nawalnys Pressesprecherin auf Fahndungsliste

Das russische Innenministerium hat Kira Jarmysch, die Pressesprecherin Alexei Nawalnys, offiziell zur Fahndung ausgeschrieben. Die 32-Jährige hatte Russland vergangenes Jahr verlassen.

Die Vertraute des Kremlkritikers Alexei Nawalny wurde am Freitag auf die Fahndungsliste gesetzt. Das Innenministerium veröffentlichte einen entsprechenden Eintrag in seiner Datenbank. Wie daraus hervorgeht, wurde die Fahndung im Zusammenhang mit einem Strafverfahren eingeleitet.

Die 32-Jährige reagierte auf Twitter: "Jetzt heißt es: noch besser arbeiten!"

Jarmysch wurde im August 2021 zu 1,5 Jahren Freiheitsbeschränkung verurteilt, da sie wegen Aufrufen zu Protesten gegen die Inhaftierung Nawalnys gegen Hygienevorschriften in der Corona-Pandemie verstoßen haben soll. Laut Gerichtsurteil durfte sie die Region Moskau nicht verlassen und nicht an Straßenprotesten oder anderen Massenveranstaltungen teilnehmen. Noch im selben Monat wurde bekannt, dass Jarmysch Russland verlassen hat, angeblich reiste sie nach Finnland. Nun fordert der Bundesvollzugsdienst, die Freiheitsbeschränkung durch eine Freiheitsstrafe zu ersetzen.

Währenddessen muss sich Nawalny wegen angeblicher Veruntreuung von Geldern für seine inzwischen verbotene Anti-Korruptionsstiftung und wegen Beleidigung einer Richterin erneut vor Gericht verantworten. Die Anhörung dauert bereits mehrere Wochen und findet im Straflager, wo er seine aktuelle Strafe verbüßt, statt. Nach Angaben seines Teams drohen Nawalny zusätzlich bis zu 15 Jahre Haft.

Mehr zum Thema - Russland: Neuer Prozess gegen Alexei Nawalny – ihm drohen bis zu 15 Jahre Haft