Am Montagmorgen hat die russische Zentralbank den Leitzins mehr als verdoppelt. Er stieg von 9,5 Prozent auf 20 Prozent. Dies ist ein neuer Rekord für Russland. Die Maßnahme wurde mit Änderungen der außenwirtschaftlichen Bedingungen für die russische Wirtschaft begründet. "Dies wird dazu beitragen, die Finanz- und Preisstabilität zu wahren und die Ersparnisse der Bürger vor Wertverlust zu schützen", hieß es in einer Erklärung der Zentralbank. Noch im Vorjahr betrug der Leitzins 4,25 Prozent.
Der Schritt löste einen Kurssturz der russischen Währung aus. Am Morgen kostete ein US-Dollar bereits mehr als 95 Rubel – so viel wie noch nie. Ein Euro kostete mehr als 107 Rubel. Derzeit besteht in Russland eine große Nachfrage nach ausländischer Währung, Verkäufe gibt es praktisch keine, meldet die Agentur Interfax.
Zuvor wurde bekannt, dass die Börsen in Moskau bis zumindest 15:00 Uhr Ortszeit geschlossen bleiben.
Außerdem führte das Finanzministerium eine Pflicht für Unternehmen ein, Teile ihrer Erlöse in Fremdwährung zu veräußern. Die Maßnahme soll ebenfalls darauf abzielen, einen Rubel-Kurssturz zu begrenzen.
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