Nach einem Bericht des russischen Medienunternehmens RBK soll das Institut für Philosophie an der Russischen Akademie der Wissenschaften in diesem Jahr mehr als 33.000 Euro für vier Studien ausgegeben haben, die von der Hölle und dem Bösen handeln. RBK beruft sich dabei auf die offizielle russische Webseite, wo alle Staatsaufträge aufgelistet sind. Die vier philosophischen Abhandlungen heißen wie folgt:
- "Gehört die Existenz der Hölle zum Bösen?" (8.719 Euro),
- "Alexius Meinong und die österreichische Philosophie des 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts: Hauptgedanken und scholastische Wurzeln" (7.837 Euro),
- "Die nutzlose Freiheit und das Problem der Hölle" (8.719 Euro),
- "Die relationale Dimension des Problems des Bösen und die mystische Theodizee" (8.061 Euro).
Drei der Studien sind bereits fertig. Eine Abhandlung wird noch verfasst.
In der russischen Presse hat der RBK-Bericht für Aufregung gesorgt. Zahlreiche Medien fragten nach der Zweckmäßigkeit der Staatsfinanzierung für die Traktate. Das Institut für Philosophie sah sich in Erklärungsnot und gab bekannt, dass alles rechtens sei. Die Autoren hätten eine entsprechende Ausschreibung gewonnen.
Igor Gasparow verteidigte in einem Kommentar für den Radiosender BFM seine Studie "Gehört die Existenz der Hölle zum Bösen?". Ihm zufolge sei das Problem der Hölle derzeit eines der aktuellsten wissenschaftlichen Themen.
"Die Literatur zu diesem Problem ist sehr umfangreich, aber auf Russisch gibt es lediglich ein paar Publikationen. Daher haben mich meine Kollegen zur Teilnahme an diesem Projekt eingeladen. Ich bin nicht der Einzige. Es gibt sieben Teilnehmer."
Ein Mitarbeiter des Instituts für Philosophie teilte dem Sender mit, dass die Gelder vor allem als Gehalt für die Forscher gedacht seien. Eine solche Studie könne bis zu einem halben Jahr in Anspruch nehmen. Dabei gehe es um keinen herkömmlichen Artikel, sondern um eine Abhandlung mit vielen Quellen, die man miteinander verbinden solle.
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