Am Freitag veröffentlichte das russische Verteidigungsministerium auf seiner Webseite ein neues Archiv mit dem Titel "Die große Wende bei Moskau", das "den unsterblichen Taten der Verteidiger der Hauptstadt" gewidmet ist. Es erinnert damit an den 80. Jahrestag der Schlacht um Moskau, bei der es der Sowjetarmee im Winter 1941 gelang, den Angriff des Dritten Reichs abzuwehren und die Hoffnungen der Achsenmächte auf einen schnellen Sieg über die UdSSR zunichtezumachen.
Aus den freigegebenen Dokumenten aus dem Zweiten Weltkrieg geht auch hervor, dass das kaiserliche Japan biologische Waffen und neue Gifte an sowjetischen Gefangenen testete. Neben den Dokumenten erläutert das Ministerium, dass "der Sieg der sowjetischen Streitkräfte in der Schlacht um Moskau den Mythos der Unbesiegbarkeit des faschistischen Deutschlands erschütterte, die Anti-Hitler-Koalition stärkte und die Türkei und Japan zwang, nicht in den Krieg einzutreten." Vor Moskau verlor Hitlers Armee mehr als 500.000 Soldaten und Offiziere durch Tod oder Verwundung, etwa 1.300 Panzer, 2.500 Artilleriegeschütze und über 15.000 Fahrzeuge und andere Kriegsmittel.
Die Nazis hatten sich Moskau seit Monaten genähert, wurden jedoch Anfang Dezember 1941 – vor genau 80 Jahren – von der sowjetischen Verteidigung wenige Dutzend Kilometer vor der Stadt aufgehalten. Es war der kälteste europäische Winter des Jahrhunderts. Mit Hilfe von Truppen aus Sibirien und dem Fernen Osten Russlands startete der sowjetische General Georgi Schukow ab dem 5. Dezember eine Gegenoffensive, in deren Folge die Deutschen gezwungen waren, sich mehrere Hundert Kilometer von der Hauptstadt zurückzuziehen.
Obwohl die Moskauer Front bis 1943 nicht vollständig gesichert war, kamen Hitlers Truppen der Einnahme der Hauptstadt nie auch nur nahe. Die Verteidigung der Stadt wurde zum Symbol des sowjetischen Widerstands gegen die Invasion der Achsenmächte.
Das Archiv enthält die erstmals veröffentlichte Operationskarte des Generalstabs der Roten Armee mit einem Plan für die Gegenoffensive. Es enthält auch Tagebücher der an der Front stationierten Armeen und Dokumente, in denen technische Projekte für Verteidigungsanlagen skizziert werden, um einen deutschen Vorstoß von Norden her zu verhindern.
Das Ministerium wies darauf hin, dass die Veröffentlichung der Dokumente dazu diene, "die historische Wahrheit zu bewahren und zu verteidigen und der Verfälschung der Geschichte entgegenzuwirken".
Im August veröffentlichte der russische Geheimdienst FSB eine weitere Tranche historischer Kommuniqués, in denen die Qualen sowjetischer Bürger beschrieben wurden, die während des Zweiten Weltkriegs von der japanischen Armee gefangen genommen und an denen Experimente durchgeführt worden waren. Aus den Dokumenten geht hervor, dass Gefangene, die sich weigerten, für das kaiserliche Japan zu arbeiten, als Testpersonen für Gifte und bakteriologische Wirkstoffe, darunter Milzbrand und Beulenpest, eingesetzt wurden.
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