"Brillanter Schritt": Kreml kommentiert diplomatischen Briefwechsel zum Normandie-Treffen

Der veröffentlichte Schriftverkehr zwischen Moskau, Berlin und Paris soll Anschuldigungen aufklären, wonach Russland bei der Lösung des Konflikts in der Ukraine untätig bleibt, sagte Kremlsprecher Peskow. Er sprach von einer unkonventionellen, aber notwendigen Aktion.

Die Veröffentlichung der diplomatischen Korrespondenz zwischen den Außenministern Russlands, Deutschlands und Frankreichs zum Konflikt im Donbass sei eine Reaktion auf öffentliche Anschuldigungen, die Moskau Untätigkeit in dieser Sache vorwerfen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow im russischen Staatsfernsehen. Dieser Schritt sei in Diplomatenkreisen unkonventionell, doch die derzeitige verzwickte Lage verlange nach unkonventionellen Handlungen. Er fügte hinzu:

"Was jetzt in der globalen Diplomatie vor sich geht, ging früher anders vonstatten. Und deswegen gibt es jetzt so viel Unaufrichtigkeit. Da wir gescheitert sind, etwas zu erklären, und vor dem Hintergrund dieser öffentlichen Anschuldigung einer Untätigkeit Moskau gegenüber, wurde so ein brillanter Schritt unternommen. Ja, das ist unüblich in der Diplomatie, aber andererseits erfordert eine unkonventionell verzwickte Situation wahrscheinlich auch ein unkonventionelles entschlossenes Vorgehen."

Das russische Außenministerium hatte zuvor mitgeteilt, dass die Rolle Russlands in einer innerukrainischen Lösung des Konflikts und seine Versuche, ein mögliches Ministertreffen im Normandie-Format zu organisieren, in verzerrter Form wiedergegeben würden. Im Zusammenhang damit veröffentlichte die Behörde den Schriftverkehr des russischen Außenministers Sergei Lawrow mit seinen Amtskollegen aus Frankreich und Deutschland, Jean-Yves Le Drian und Heiko Maas. Die beiden Minister sollen über die Veröffentlichung im Voraus informiert worden sein, hieß es aus dem russischen Außenministerium.

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