Raschkin, ein Abgeordneter der Staatsduma der Kommunistischen Partei Russlands, hat in einem Video auf Youtube zugegeben, in der Region Saratow einen Elch getötet zu haben. Dabei ging er auf die Einzelheiten seiner Festnahme ein.
"Ich habe nichts zu befürchten und vor der Gesellschaft nichts zu verbergen. Daher werde ich ehrlich die Wahrheit darüber mit Ihnen teilen", sagte er in dem Video. Demnach habe er in seinem Fernglas eine Tiersilhouette gesehen. Aufgrund schlechter Sichtverhältnisse habe er diese für ein großes Wildschwein gehalten. Er habe zwei Schüsse abgefeuert, worauf das Tier zu Boden gefallen sei. Er habe sich dem Tier genähert und festgestellt, dass er einen Elch getötet habe.
Rashkin betonte, er sei sich sicher gewesen, dass er legal jagte, und die Leute, die ihn zur Jagd eingeladen hatten, über entsprechende Lizenzen verfügten. Der Abgeordnete findet, er sei Opfer einer Provokation geworden. Zudem unterstrich er, er habe an jenem Tag keinen Alkohol getrunken.
Als er den Wald verlassen habe, sei er angehalten und gebeten worden, den Kofferraum zu öffnen. Er habe dies "ohne Zögern" getan, weil er sich sicher gewesen sei, nichts Illegales getan zu haben. Als er erklärte habe, dass es sich bei dem Fleisch um einen Elch handele, habe er erfahren, dass es dort verboten sei, Elche zu jagen.
Bei seiner Festnahme Ende Oktober hatte der Politiker noch behauptet, das tote Tier zufällig gefunden und beschlossen zu haben, es zu schlachten. In dem Kofferraum seines Autos wurden Teile eines Elchkadavers, eine Axt und zwei Messer mit Blutspuren gefunden.
Gegen den Abgeordneten wurde ein Strafverfahren wegen illegaler Jagd eingeleitet. Der Vorsitzende der Staatsduma Wjatscheslaw Wolodin sagte, er habe einen Vorschlag der Generalstaatsanwaltschaft erhalten, Raschkin die parlamentarische Immunität zu entziehen. Am 25. November wird sich die Staatsduma voraussichtlich mit dem Thema befassen.
Parteichef Gennadi Sjuganow sagte, der Vorfall sei Rache dafür, dass die Kommunistische Partei bei den jüngsten Parlamentswahlen viele Stimmen gewonnen habe. "Seine Freunde luden ihn zum Jagen ein. Er ging 20 Jahre lang zu seinen Freunden, um zu jagen. Ich sehe keine Notwendigkeit, dass der Staatsanwalt kommt und die Aufhebung der Immunität fordert", erklärte Sjuganow.
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