Putin kündigt wegen COVID-19-Lage in Russland neun arbeitsfreie Tage an

Angesichts der kritischen COVID-19-Lage in Russland hat Staatschef Wladimir Putin vom 30. Oktober bis zum 7. November arbeitsfreie Tage im Land angekündigt. Alle Regionen erweitern die Coronamaßnahmen. Putin ruft die Bürger erneut dazu auf, sich impfen zu lassen.

Wegen des dramatischen Anstiegs der Zahl der COVID-19-Fälle und testpositiven Toten in den vergangenen Tagen hat der russische Präsident Wladimir Putin während einer Videokonferenz mit Regierungsmitgliedern arbeitsfreie Tage in Russland vom 30. Oktober bis zum 7. November bei vollem Lohnausgleich angekündigt. Bei Bedarf dürfen die Regionen dem Präsidenten zufolge die arbeitsfreie Zeit auch früher einführen oder verlängern.

Tatjana Golikowa, die russische Vize-Ministerpräsidentin, hatte die Maßnahme am Dienstag vorgeschlagen. Die Politikerin betonte, die bisher geltenden Coronamaßnahmen seien für eine Verbesserung der Situation nicht ausreichend. Eine Einführung von QR-Codes für den Besuch öffentlicher Einrichtungen sei ebenfalls notwendig. Entsprechende QR-Codes werden nur an vollgeimpfte, genesene oder negativ getestete Personen vergeben.

Die einzelnen Regionen erweitern wegen der sich verschlechternden Lage ihre Coronamaßnahmen. In Moskau müssen unter anderem Arbeitgeber im Bereich Dienstleistungen 80 Prozent ihres Personals gegen COVID-19 impfen lassen.

Unterdessen rief Putin die Bevölkerung erneut dazu auf, sich impfen zu lassen. Man werde immun entweder durch eine Erkrankung oder durch eine Impfung und Letzteres sei besser. Außerdem forderte der russische Präsident die Verwandten von testpositiven Menschen auf, sich ebenfalls krank zu melden und zu Hause zu bleiben.

Aktuell sind in Russland weniger als 32 Prozent der Bevölkerung vollgeimpft. Am Dienstag wurden im Land mehr als 34.000 neue Fälle gemeldet und 1.028 Menschen sind mit dem Virus gestorben. Dies ist die größte Zahl von testpositiven Toten an einem Tag seit dem Beginn der Pandemie.

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