Am Sonntagmorgen ist in der kasachischen Steppe eine Sojus-Kapsel mit einer besonderen Crew an Bord gelandet. Nach zwölf Tagen auf der Internationalen Raumstation (ISS) kehrten die Schauspielerin Julija Peressild und der Regisseur Klim Schipenko sicher auf die Erde zurück. Sie wurden zum weltweit ersten Team, das einen Spielfilm im Weltall gedreht hatte.
Die Filmemacher machten sich um 3:14 Uhr MESZ auf den Rückweg. Die Landung erfolgte um 6:35 Uhr MESZ 148 Kilometer südöstlich der kasachischen Stadt Scheskasgan. Peressild und Schipenko wurden während ihres Rückflugs zur Erde vom Kosmonauten Oleg Nowizki begleitet. Wie die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos auf Twitter bekannt gab, fühle sich die frisch gelandete Crew wohl.
Die 37-jährige Schauspielerin und der 38-jährige Regisseur waren am 5. Oktober um 10:55 Uhr MESZ vom Weltraumbahnhof Baikonur ins Weltall gestartet. Auf dem Weg zur ISS wurde das Drehteam vom Kosmonauten Anton Schkaplerow begleitet, der im Film mit dem Titel "Wysow" (auf Deutsch "Die Herausforderung") auch eine Rolle zu spielen hatte – wie auch sein Kollege Nowizki.
Der Streifen wird von der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos und dem Fernsehsender Perwy Kanal gemeinsam produziert. Über den Film gibt es nur wenige Details. Der Plot handelt von einer Ärztin, die ins Weltall geschickt wird, um einem Raumfahrer mit einem chirurgischen Eingriff das Leben zu retten. Den Dreharbeiten ist ein Casting mit fast 3.000 Bewerbungen vorausgegangen.
Die Kamera des Filmteams sei auf der ISS geblieben. Jeder habe nur einen Kilogramm Gepäck für den Rückflug mitnehmen dürfen.
Das Spielfilmteam will am 19. Oktober seine seine erste Pressekonferenz nach dem Raumflug geben. Auf der ISS sind momentan die Russen Pjotr Dubrow, Anton Schkaplerow, ihre US-Kollegen Mark Vande Hei, Shane Kimbrough, Megan McArthur, der Japaner Akihiko Hoshide und der Franzose Thomas Pesquet im Einsatz.
Rund 35 Minuten des Films wurden auf der Station gedreht. Zeitnah wollen auch die USA ein solches Filmprojekt im Weltall umsetzen. Für das US-Projekt ist der Schauspieler Tom Cruise im Gespräch, der zur ISS fliegen soll. Ein genaues Datum wurde aber bisher noch nicht bekannt gegeben.
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