Russland: Mindestens 18 Tote durch gepanschten Alkohol

Im russischen Gebiet Orenburg sind infolge einer Alkoholvergiftung mindestens 18 Menschen ums Leben gekommen. Laut Ermittlern sind alle Todesfälle auf den Konsum gepanschten Schnapses zurückzuführen. Drei Verdächtige wurden im Zusammenhang mit dem Vorfall festgenommen.

Vorläufigen Angaben zufolge sollen die Opfer den gepanschten Alkohol in der Stadt Orsk gekauft haben, berichtete die Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf lokale Behörden. Die genaue Menge der Spirituose, die an die einheimische Bevölkerung illegal vertrieben wurde, war zunächst unklar. Insgesamt seien 36 Menschen von der Alkoholvergiftung betroffen. Ermittler schließen nicht aus, dass die Opferzahl noch steigen könnte.

Der Gesundheitsministerin des Gebiets Orenburg Tatjana Sawinowa zufolge wurde in den Proben der Betroffenen das tödliche Gift Methanol nachgewiesen. Dessen Konzentration hätte die tödliche Dosis teils um das Drei- bis Fünffache überstiegen.

Das russische Ermittlungskomitee meldete die Festnahme von drei Verdächtigen im Zusammenhang mit dem Vorfall. Dabei handele es sich um einen 29-jährigen einheimischen Bewohner, der die illegale Produktion und den Vertrieb der tödlichen Alkoholware organisiert haben soll. Zwei weitere Personen werden beschuldigt, den Schnaps an die Betroffenen verkauft zu haben.

Im Laufe der Durchsuchungen in einem Lager in Orsk beschlagnahmten die Ermittler rund 1.200 Flaschen der gepanschten Spirituose, die nicht im Einklang mit der russischen Gesetzgebung markiert war. Gouverneur Denis Pasler traf am Freitag am Ort des Geschehens ein, um die Arbeit der zuständigen Behörden zu koordinieren. Er leitete großflächige Kontrollen von Verkaufsstellen in der Umgebung ein, um den gepanschten Alkohol aus dem Verkehr zu ziehen. Experten entnahmen Proben des illegalen Alkohols, um die Flüssigkeit zu untersuchen.

Mittlerweile bemühen sich die Einsatzkräfte, alle potenziellen Kunden des kriminellen Netzwerks zu ermitteln, um weitere Opfer zu verhindern. Die Maßnahmen seien vor allem auf sozial benachteiligte Familien gerichtet, hieß es. Die Gesundheitsministerin wies außerdem darauf hin, dass der Tod oft schon eine Stunde nach einer Verschlechterung des Gesundheitszustandes eintreten könne. Die lokalen Einwohner wurden eindringlich aufgerufen, bis zum Abschluss der Ermittlungen auf den Kauf und Konsum von Alkohol zu verzichten.

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