Gericht verurteilt Vlogger zu Pflichtarbeit wegen Falschinformation über Corona-Impfung

Falschinformationen über das Coronavirus sind einem Vlogger aus Russland teuer zu stehen gekommen. Der Mann muss 200 Stunden Pflichtarbeit ableisten. Nach Darstellung der Staatsanwaltschaft soll der Täter mit einem Video eine Gefahr für die Bevölkerung geschaffen haben.

Ein Gericht in Sankt Petersburg hat am 7. Oktober einen Videoblogger zu 200 Stunden Pflichtarbeit verurteilt. Der Grund war ein Clip aus dem Jahr 2020, den der Mann auf Youtube und VKontakte veröffentlicht hatte. Der Angeklagte behauptete in dem Video, dass man den COVID-19-Impfstoff entwickelt habe, um die Erdbevölkerung zu reduzieren. Das Vakzin führe bei den Geimpften den Tod herbei.

Für die Dreharbeiten zog Anton Mysliwez seine Freunde heran. Nach eigenen Angaben wusste sie nicht, dass der Angeklagte sie benutzte, um mehr Zuschauer für seine Kanäle zu gewinnen. Die Staatsanwaltschaft schloss die Untersuchung Ende August ab. Im September wurde die Strafsache an das zuständige Gericht in Sankt Petersburg weitergeleitet.

Nach Angaben der Ermittler soll Mysliwez mit seinem Fake eine reale Gefahr für die Bevölkerung geschaffen haben. Der Clip habe die im Kampf gegen das Coronavirus beschlossenen Maßnahmen in einem schlechten Licht erscheinen lassen und die Zuschauer angeregt, auf notwendige ärztliche Hilfe zu verzichten. Nach russischem Recht drohte dem Angeklagten eine Strafe von bis zu drei Jahren Haft. Da Mysliwetz seine Schuld anerkannt und sich reumütig gezeigt hatte, ließ das Gericht es bei einer milderen Strafe bewenden.

Inzwischen wurde am Donnerstag in Russland der höchste Wert an Corona-Fällen binnen 24 Stunden seit Jahresbeginn gemeldet. Landesweit wurden 27.550 Neuinfektionen nachgewiesen. Zudem starben in Russland 924 Menschen innerhalb der letzten 24 Stunden im Zusammenhang mit der Krankheit COVID-19.

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