Coronavirus in Russland: Neue Höchstwerte seit Jahresanfang

Erstmals in diesem Jahr meldet Russland 27.550 neue Corona-Fälle innerhalb eines Tages. Moskau registriert erstmals seit Juli mehr als 5.000 Infektionen. Aufgrund des Anstiegs der Fallzahlen verhängen einige Regionen Maßnahmen.

Am Donnerstag wurde in Russland mit 27.550 registrierten Neuinfektionen der höchste Wert an Ansteckungen binnen 24 Stunden seit Jahresbeginn gemeldet. Vor allem in Moskau ist der Anstieg der testpositiven Befunde besorgniserregend. Während es am Vortag noch 3.589 waren, sind es am Donnerstag 5.404, so viele wie seit Juli nicht mehr. Zudem starben in Russland 924 Menschen innerhalb der letzten 24 Stunden mit dem Virus.

Die russischen Behörden sprechen seit September darüber, dass sich die Corona-Lage verschlechtert. Mehrere Regionen führten bereits QR-Codes ein, mit denen Geimpfte, Genesene und PCR-Getestete öffentliche Plätze besuchen dürfen.  

Kremlsprecher Dmitri Peskow hatte diese Woche erklärt, dass die hohe Sterblichkeitsrate mit einer niedrigen Impfbereitschaft zusammenhängt. "Zum einen sind die Zahlen wirklich sehr schlecht", bestätigte er am Dienstag. "Dies ist tatsächlich ein Grund zur Sorge, und der Hauptgrund dafür ist das unzureichende Impfniveau." Peskow warnte zudem, dass das Coronavirus immer aggressiver wird. "In der Regel sind es die Ungeimpften, die einen schweren Krankheitsverlauf haben und sterben", fügte er hinzu.

Dabei sagte Walentina Matwijenko, die Sprecherin des Föderationsrates, sie sei sich sicher, dass in Russland kein Lockdown auf nationaler Ebene eingeführt wird. Zudem sagte sie, dass es in Russland keine Impfpflicht gegen COVID-19 gibt und auch nicht geben kann. Ihr zufolge müssen Ärzte und Experten stattdessen Aufklärungsarbeit leisten, damit sich mehr Menschen impfen lassen.

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