Nach ersten Hochrechnungen: Kommunisten erkennen Wahlergebnis nicht an

Die Kommunistische Partei Russlands (KPRF) erkennt die Ergebnisse der Online-Abstimmung in Moskau nicht an und wird dies auch weiterhin nicht tun, sagte Dmitri Nowikow, stellvertretender Vorsitzender des Zentralkomitees der Partei, am Montag.

Die Partei betonte, dass ihre Kandidaten die Duma-Wahlen in Moskaus Einzelmandatsbezirken "selbstbewusst gewonnen" haben. Allerdings sei ihr das elektronische Abstimmungssystem in die Quere gekommen. "Wir erkennen die Daten der elektronischen Stimmabgabe in Moskau nicht an und werden sie nicht anerkennen", sagte Nowikow auf einer Pressekonferenz am Montag. Die Partei habe gesehen, wie sich das Gesamtbild veränderte, nachdem das Ergebnis der Online-Abstimmung präsentiert wurde, erklärte er. 

"Wir werden beweisen und das Land überzeugen, dass es notwendig ist, zu rebellieren und gegen digitale Innovationen zu kämpfen", fügte Nowikow hinzu.

Auch Gennadi Sjuganow, der Parteichef der Kommunisten, warnte vor Wahlbetrug und nannte die Online-Abstimmung "einen Pfusch, der das ganze Land infizieren könnte".

Die Partei habe in den kommenden Tagen vor, Kundgebungen in Moskau abzuhalten, sagte Wladimir Kaschin, ein weiterer stellvertretender Vorsitzender des Zentralkomitees der Partei.

Nach Auszählung von 99 Prozent der Stimmen lag die Regierungspartei Geeintes Russland bei 49,82 Prozent, wie die Wahlkommission am Montag mitteilte. Die Kommunisten landeten demnach bei 19 Prozent, die LDPR bei 7,49 Prozent und die Partei Gerechtes Russland bei 7,42 Prozent.

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