"Bilder von Nicht-Slawen meiden": Kritik an Markenbuch des russischen Online-Dienstleistungsportals

Das russische Einheitliche Portal für staatliche Dienstleistungen (Gosuslugi) ist wegen einer umstrittenen Vorgabe in seinem Markenbuch in Erklärungsnot geraten. Diese schrieb vor, keine Bilder von Menschen mit nicht-slawischem Aussehen auf der Internetplattform zu verwenden.

Auf die bizarre Auflage sind Nutzer sozialer Netzwerke aufmerksam geworden. Die Gebrauchsanweisung für die Gosuslugi-Marke wurde vom russischen Ministerium für digitale Entwicklung, Kommunikation und Massenmedien im Jahr 2015 verfasst. Ein Kapitel des Markenbuchs, in dem die gewünschten Parameter für Fotos zur Erstellung von Werbelayouts, Newsletters, Bannern und anderen Kommunikationsmitteilungen aufgelistet wurden, umfasste unter anderem die folgende Richtlinie:

"Vermeiden Sie bei der Suche nach Fotos die Verwendung von Bildern der Menschen, die kein slawisches Aussehen haben. Die Protagonisten auf den Fotos sollten den in der Russischen Föderation lebenden Menschen ähneln."

Die fragliche Vorgabe wurde von zahlreichen Medien aufgegriffen und weiterverbreitet, wonach das russische Kommunikationsministerium weitgehend mit Rassismusvorwürfen konfrontiert wurde. In einer Presseerklärung, die dem Wirtschaftsmedium RBK vorliegt, räumte die Behörde anschließend ein, dass der Wortlaut im Markenbuch unkorrekt sei. In einer neuen Fassung des Regelwerks solle die Fehlerkorrektur vorgenommen werden. Diese befinde sich bereits in Vorbereitung und solle in nächster Zeit erscheinen, hieß es.

Inzwischen wurde das Markenbuch von der Webseite der Online-Plattform gelöscht.

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