Im Jahr 2021 wird die russische Wirtschaft voraussichtlich um 4,4 Prozent wachsen, so der Internationale Währungsfonds (IWF) in seinem aktuellen Bericht über die Aussichten für die globale Wirtschaftsentwicklung. Damit lagen die Schätzungen der Organisation um 0,6 Prozent höher als im vorherigen Bericht vom April.
IWF-Chefvolkswirtin Gita Gopinath sagte bei einer Pressekonferenz am Dienstag:
"Im Fall von Russland haben wir eine schnellere Erholung wahrgenommen. Das BIP-Wachstum im ersten Quartal ist also stärker ausgefallen, als wir erwartet hatten, und das hat zu einer Anhebung der Prognose geführt."
Sie wies jedoch darauf hin, dass sich die Zahlen noch ändern könnten, da die Entwicklung der COVID-19-Pandemie schwer vorherzusagen sei. Gopinath stellte fest:
"Die Pandemie ist noch nicht vorbei, die Zahl der Fälle ist wieder gestiegen, die Impfquoten machen Fortschritte, aber die Berichterstattung ist nicht vollständig. Es muss also noch viel mehr an dieser Front getan werden."
Auch eine weitere IWF-Vertreterin wies darauf hin, dass die wirtschaftliche Erholung in Russland früher eintritt als erwartet. Petya Koeva Brooks, die Leiterin der Abteilung Strategie, Politik und Begutachtung beim IWF, erklärte:
"Wie bereits erwähnt, sehen wir Anzeichen dieser Stärke, und es ist nicht nur der verarbeitende Sektor, sondern auch die Wiedereröffnung der Wirtschaft und die Stärke des Dienstleistungssektors."
Anfang des Monats hob auch das russische Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Handel trotz neuer Einschränkungen der Geschäftstätigkeit aufgrund der dritten Pandemiewelle seine Prognose für das Wirtschaftswachstum im Jahr 2021 an. Allerdings liegen die Erwartungen des Ministeriums mit einem prognostizierten BIP-Wachstum von 3,8 Prozent unter denen des IWF.
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