Russische Behörden halten Veuve Clicquot für Schaumwein: Champagner-Hersteller setzt Lieferungen aus

Der Champagner-Hersteller Moët Hennessy setzt die Lieferungen seiner Luxusmarken wie Veuve Clicquot und Dom Pérignon nach Russland unbefristet aus. Der Grund ist ein neues Spirituosengesetz, wonach nur russische Schaumweine als Champagner etikettiert werden dürfen.

Als Folge eines neuen russischen Gesetzes, das die Produktion von Spirituosen regelt, hat der Luxusgüter-Hersteller Moët Hennessy angekündigt, er werde die Lieferung seiner weltberühmten Champagner-Marken wie Moët & Chandon, Dom Pérignon und Veuve Clicquot nach Russland unbefristet aussetzen. Das Gesetz wurde am 2. Juli von Präsident Wladimir Putin unterzeichnet, nachdem die beiden Kammern des russischen Parlaments in der vergangenen Woche für den Entwurf gestimmt hatten. Vor diesem Hintergrund schickte der weltweite Branchenführer der Luxusgüterindustrie an seine Partner in Russland ein Schreiben, in dem er die Gründe des unbefristeten Lieferstopps erläuterte.     

Demnach darf nun die Bezeichnung "Champagner" nur für Schaumweine gelten, die auf dem Territorium der Russischen Föderation hergestellt werden. Somit sollen die Hersteller aus dem französischen Weinbaugebiet Champagne, nach dem das Alkoholgetränk benannt ist, ihre Erzeugnisse in Russland neu zertifizieren lassen und als "Schaumwein" etikettieren. Moët Hennessy zufolge haben die französischen Hersteller bislang nicht ihre Bereitschaft bestätigt, die Weinkategorie ihrer luxuriösen Spirituosen extra für den russischen Markt zu verändern.

Nach Angaben der russischen Zeitung Wedomosti, die sich auf Statistiken des russischen Forschungszentrums für den föderalen und regionalen Alkoholmarkt beruft,werden rund 50 Millionen Liter Champagner und Schaumwein jährlich nach Russland importiert. Nur 13 Prozent davon entfallen auf Frankreich. Der Anteil von Moët Hennessy beträgt weniger als zwei Prozent der Gesamtimporte. Demnach hat der Hersteller bislang 600.000 bis 800.000 Liter Champagner im Wert von bis zu 20 Millionen US-Dollar jährlich nach Russland geliefert. In Russland werden vor allem einheimische Schaumweine konsumiert. Die Importe machen nur 27 Prozent des Schaumwein-Konsums in Russland aus.

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