Kremlsprecher: Impfung in Russland sowohl de facto als auch de jure freiwillig

In Russland gebe es de jure und de facto keine Impfpflicht. Dies hat der Pressesprecher des russischen Präsidenten, Dmitri Peskow, am Montag gegenüber Reportern mitgeteilt. Regionen führen eine Impfpflicht nur in einigen Branchen ein.

Es gebe in Russland weder de facto noch de jure eine Impfpflicht. Dies hat der Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag erklärt. Peskow erinnerte daran, Regionen führen eine Impfpflicht-Bedingung für die Arbeit in einigen Branchen ein:

"Dies ist jedoch keine Impfpflicht für alle Bürger."

Auf die Frage, ob der Kreml eine Impfpflicht in allen Regionen der Russischen Föderation erwarte, antwortete Peskow wie folgt:

"Nein, das sind gesonderte Entscheidungen einzelner Regionenchefs, die im Rahmen von Sondervollmachten getroffen werden."

Er betonte, das seien keine Entscheidungen über eine Impfpflicht, sondern Entscheidungen über eine Impfpflicht in einer Reihe von Wirtschaftszweigen. Ihm zufolge gab der Kreml zum Vorschlag der Russischen Union der Industriellen und Unternehmer und der Föderation Unabhängiger Gewerkschaften Russlands zur obligatorischen Impfung der gesamten erwachsenen Bevölkerung bisher keine Position ab.

Jedoch hatten sich am Samstag, dem 26. Juni, in Moskau Hunderte Menschen zu einer Protestaktion gegen Corona-Impfungen versammelt. Während der Demonstration kam es zu unzähligen Festnahmen durch die Polizei. Diese verhaftete mindestens neun Personen. Eine genaue Anzahl gab das Innenministerium bisher nicht bekannt. Derzeit sind in Russland etwa 14 Prozent der Bevölkerung einmal geimpft und nur knapp elf Prozent verfügen über den vollen (zweifachen) Impfschutz.

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