Moskau: Aktivist Pawel Krissewitsch täuscht Selbstmord auf dem Roten Platz vor

Auf dem Roten Platz in Moskau hat der russische Aktivist Pawel Krissewitsch am Freitagmorgen seinen Selbstmord inszeniert. Mit Platzpatronen schoss er zunächst zweimal in die Luft, dann täuschte er einen Schuss in seinen Kopf vor. Die Polizei nahm ihn in Gewahrsam.

Nach vorläufigen Angaben der Internetplattform Readovka hat der Aktionskünstler Pawel Krissewitsch zwei Schüsse in die Luft abgegeben. Danach tat er so, als würde er sich selbst in den Kopf schießen, und fiel zu Boden. Mehrere Polizisten rannten zu ihm und führten ihn vom Platz ab. Ersten Berichten zufolge soll der Mann Verbrennungen im Gesicht erlitten haben.

Krissewitsch ist bekannt für umstrittene Aktionen. Der junge Mann kletterte im Januar als Gefangener verkleidet in einen Stacheldrahtball und rief politische Parolen. Die Idee der Aktion bestand ihm zufolge darin, dass die russische Bevölkerung in Gefahr sei. Im vergangenen Jahr kettete er sich an einen Zaun in der Nähe eines Militärgerichts und verteilte Flugblätter. Im selben Jahr hing der Aktivist von einer Brücke in Sankt Petersburg herab und schrie "Freiheit den politischen Gefangenen!". Hierfür bekam er fünf Tage Haft. Im November hatte er vor dem Hauptgebäude des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB Strafgesetzbücher angezündet und sich selbst in Anlehnung an die Kreuzigung Jesu an ein großes Kreuz gefesselt. Hierfür wurde er zu 15 Tagen Haft verurteilt.

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