ZKRD-Chef Joannis Mytilineos in Sankt Petersburg: "Ich bin überzeugt, dass da was ins Rollen kommt"

Das Internationale Wirtschaftsforum in Sankt Petersburg bietet unterschiedlichsten Personen ein Forum. Auch der Geschäftsführer des Zentralen Knochenmarkspender-Registers Deutschland (ZKRD) PD Dr. Joannis Mytilineos war angereist. Was ihn hierher führte, erklärt er im Interview mit RT DE.

Das Internationale Wirtschaftsforum in Sankt Petersburg bietet unterschiedlichsten Personen ein Forum. Auch der Geschäftsführer des Zentralen Knochenmarkspender-Registers Deutschland (ZKRD) PD Dr. Joannis Mytilineos war angereist. Mytilineos bekleidet dieses Amt erst seit wenigen Monaten. Nach Sankt Petersburg reiste er, um seine russischen Kollegen beim Aufbau eines vergleichbaren Knochenspender-Registers wie in Deutschland zu unterstützen. Im Interview mit RT DE beschrieb Mytilineos die Situation so:

"Es gibt [in Russland] Transplantationszentren und es gibt dann auch vereinzelte Spenderdateien, aber das Ganze ist nicht koordiniert so wie wir es in Deutschland haben. In Deutschland gibt es eine zentrale Stelle, wo die ganzen Anfragen gesammelt werden und entsprechend bearbeitet werden. Es ist sehr strukturiert. Und in Russland gibt es Einzelinitiativen, die aber nicht gebündelt sind."

Auch gebe es nur sehr wenige Knochenmarkspender in Russland. Man sei aber "im Aufbau" und frage nach den Erfahrungen des deutschen Systems. Mytilineos meint:

"Ich gehe davon aus, dass wir dann kooperieren werden im Sinne [von] Know-How-Transfer und dass wir die Kollegen in Russland schulen und ein bisschen trainieren und einfach unsere Erfahrungen dann auch praktisch zur Verfügung stellen."

Die russischen Kollegen seien "sehr motiviert" und der ZKRD-Chef zeigte sich "überzeugt, dass da was ins Rollen kommt". Eine Schwierigkeit sei jedoch die Finanzierung. In Deutschland laufe das über die Krankenkassen und in Russland müsse der Staat einspringen. Mytilineos erklärt:

"Bei uns ist es über die Kassen finanziert. Hier muss es der Staat finanzieren. Das ist sicherlich ein kritischer Punkt. Das wird sich zeigen. Aber ich hatte schon sehr interessante Gespräche gehabt und ich glaube, (…) der politische Wille ist dahinter, das zu machen."

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