Russland weist Meldungen über eine mögliche Beteiligung an der erzwungenen Notlandung der Ryanair-Maschine in Minsk entschieden zurück, sagte der Pressesprecher des russischen Präsidenten Dmitri Peskow am Freitag. Zugleich begrüßte Moskau das Vorhaben der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO), eine Ermittlung zur Situation um die Landung einzuleiten.
"Tatsache ist, dass Sie verstehen sollten ... Weder die russischen Luftfahrtbehörden noch die anderen russischen Behörden oder Einrichtungen haben etwas damit zu tun, was mit dem Ryanair-Flug in Weißrussland passiert ist. Sie haben damit nichts zu tun, dennoch ist es dazu gekommen. Es gibt gewisse Diskrepanzen. Und die ICAO hat die Absicht, der Sache gründlich auf den Grund zu gehen, was angesichts dieser Situation wahrscheinlich zu begrüßen wäre", so Peskow gegenüber Journalisten.
Am Donnerstag teilte die ICAO mit, dass sie eine Ermittlung zur Zwangslandung der Ryanair-Maschine startet.
Am 23. Mai wurde eine Ryanair-Maschine auf einem Flug von Athen nach Vilnius für eine Zwischenlandung nach Minsk umgeleitet. Die Fluglotsen begründeten die Maßnahme mit einer Nachricht über einen Sprengsatz an Bord. Ein MiG-29-Kampfjet begleitete die Ryanair-Maschine an den Minsker Flughafen. Nach der Landung wurde die Maschine durchsucht. Sprengstoff wurde jedoch nicht gefunden, und das weißrussische Ermittlungskomitee leitete ein Strafverfahren wegen einer falschen Bombendrohung ein.
Auf dem Flug befand sich Roman Protassewitsch, einer der Mitgründer des von Minsker Behörden als extremistisch eingestuften Telegram-Kanals Nexta. Im Rahmen einer Überprüfung der Passagiere wurden Protassewitsch und dessen Freundin von weißrussischen Strafverfolgungsbehörden festgenommen.
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