Der russische Präsident Wladimir Putin ist in seiner Rede an beide Kammern des russischen Parlaments auf das Thema Weißrussland eingegangen. Er erklärte, dass der Westen sich nicht mit Weißrussland befasst hätte, als dort Maidan-Ereignisse vor sich gingen. Die westlichen Länder hätten auf den vereitelten Anschlag auf Lukaschenko und den Staatsstreich nicht reagiert. Selbst solche "eklatanten Aktionen" fänden keine Verurteilung des sogenannten kollektiven Westens, hieß es weiter:
"Niemand scheint dies einfach zu bemerken, jeder gibt vor, dass überhaupt nichts passiert."
Putin betonte, man könne unterschiedlicher Meinung zu Lukaschenko sein, aber die Praxis, Staatsstreiche zu organisieren, Pläne für politische Attentate, einschließlich hochrangiger Beamter, sei zu viel – alle Grenzen seien überschritten worden:
"Dies bedeutet übrigens, dass tatsächlich Vorbereitungen für einen massiven Cyberangriff getroffen wurden. Wie könnte es sonst sein?"
Am 17. April teilte der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko mit, dass ein Anschlag auf ihn und seine beiden Söhne vorbereitet wurde. Ihm zufolge sollen daran ausländische Geheimdienste verwickelt gewesen sein – "höchstwahrscheinlich die CIA, das FBI". Danach kommunizierte Minsk mit Moskau. Am selben Tag berichtete der Föderale Sicherheitsdienst der Russischen Föderation FSB, dass er zusammen mit dem weißrussischen KGB zwei Personen in Moskau festgenommen hat, die vorhatten, einen Militärputsch durchzuführen und Lukaschenko zu beseitigen. Der Militärumsturz war laut FSB für den 9. Mai in Minsk geplant und beinhaltete die Einnahme von Radio- und Fernsehanstalten, die Blockierung der Polizei sowie eine komplette Stromabschaltung in Weißrussland.
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