Die US-Behörden sollten mehr über die Energieversorgung von Texas nachdenken, wo viele Menschen jetzt ohne Heizung auskommen müssen, als über Nord Stream 2. Dies hat am Donnerstag der Pressesprecher des russischen Präsidenten Dmitri Peskow mitgeteilt:
"Wahrscheinlich wäre es für unsere amerikanischen Partner sinnvoll, weniger an der Nord Stream 2 interessiert zu sein und mehr an den Ereignissen in Houston, Texas, an der Energieversorgung, der Wärmeversorgung dieses Staates. Dort würde natürlich Gas nicht schaden."
Peskow merkte an, Nord Stream 2 sei ein gutes Projekt, das absolut nichts mit der Energieversorgung der Vereinigten Staaten von Amerika zu tun hat. Dieses Projekt sei aber für die Gewährleistung der Energiesicherheit Europas sehr wichtig, insbesondere angesichts der Turbulenzen im Klimawandel:
"Wir gehen von den zahlreichen Aussagen von Kollegen in Deutschland aus, dass dieses Projekt noch abgeschlossen und gestartet werden muss."
Nach einem heftigen Wintersturm in Teilen der USA müssen Millionen Menschen weiter bei eisigen Temperaturen ohne Strom ausharren. Texas war mit rund drei Millionen Haushalten der am stärksten betroffene Bundesstaat. Über vier Millionen Menschen in Texas waren am späten Dienstag ohne Strom, darunter 1,4 Millionen im Großraum Houston. Seit Sonntag sind mindestens 14 Menschen im Zusammenhang mit dem Unwetter ums Leben gekommen.
Mehr zum Thema - Tote nach Unwettern und Stromausfällen in den USA – Krise als Anlass für politischen Streit